Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Hier wird über die aktuelle Folge diskutiert. Und über alle anderen natürlich auch.
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falko
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Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von falko »

Man lebt nur zweimal? Über James Bond könnte Harry August höchstens lachen. Der englische Originaltitel „The First Fifteen Lives of Harry August“ verrät, dass er einige Jahre mehr auf dem Buckel hat. Doch es sind nicht nur Murmeltierjahre, es ist auch keine klassische Zeitreisegeschichte. Der britischen Autorin Claire North ist hier ein starker und origineller Roman gelungen, der in so viele Schubladen passt, wie Harry Leben hat.

Viel Spaß mit der neuen Folge!

https://www.buchpodcast.de/2019/01/07/f ... ry-august/
"I must say I find television very educational. The minute somebody turns it on, I go to the library and read a good book." - Groucho Marx
Sankari
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Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von Sankari »

Hui, super! Claire North gehört für mich zu den Autor/innen, die mich in den letzten Jahren ziemlich beeindruckt haben. Die Sprache, Ideen und Denkanstöße saugen einen regelrecht in ihre Bücher. Eines der wenigen Werke, welches ich von ihr noch nicht gelesen habe ist "Die vielen Leben des Harry August" (obwohl es schon auf meinem Tolino liegt). Den Podcast nehme ich dann mal als willkommenen Anlass, damit anzufangen. Da ihr beiden meinen Geschmack und meine Eindrücke einiger Bücher schon sehr gut getroffen habt, bin ich mal gespannt, was ihr hierzu sagt.
flux
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Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von flux »

Schöne Folge, das Buch werde ich auf jeden Fall auch noch lesen. Die Prämisse erinnert mich ein bisschen an 'The 7 1/2 Deaths of Evelyn Hardcastle', was ich vor Kurzem gelesen habe, und was mir auch gut gefiel.

Ich musste übrigens sehr schmunzeln als Jochen seinen Unmut über die Übersetzung ausgedrückt hat. Erst letzte Woche hatte ich 'Die Stadt der tausend Treppen' von Robert Jackson Bennett in der deutschen Übersetzung angefangen zu lesen. Schon nach einigen Seiten hatte ich es nicht mehr ausgehalten - ich bin auch ständig über seltsame Konstruktionen und Wörter gestolpert, die ich teilweise noch nie zuvor im Deutschen gehört hatte. Das englische Original ('City of Stairs'), was ich mir dann stattdessen holte, las sich hingegen total angenehm und flüssig. Ich habe mir dann noch kurz angesehen, welche anderen Bücher die Übersetzerin bereits übersetzt hat, was dann eben unter anderem auch 'Die vielen Leben des Harry August' umfasste... Woraufhin ich sehr gespannt war, was Jochen zu der Übersetzung zu sagen haben wird ;)
Zuletzt geändert von flux am Mi 9. Jan 2019, 07:38, insgesamt 1-mal geändert.
Jochen
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Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von Jochen »

Apropos Robert Jackson Bennett. "City of Stairs" ist in der Tat ziemlich nett. Aber "American Elsewhere" ist richtig, richtig, richtig gut. Musste bloß mal gesagt werden ...
Insanity
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Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von Insanity »

Vielen Dank für diesen Podcast. :)
Endlich, endlich einmal eine zumindest für mich neue und extrem clevere Grundprämisse einer Zeitreisengeschichte oder was auch immer der Roman sein möchte. Ich habe Folge elf heute Morgen im Auto gehört und heute Abend sofort das Buch gekauft, weil ich direkt beim Hören so viele Gedanken zu dieser Idee der Nonlinearen hatte, dass es kaum auszuhalten war. Jetzt freue ich mich einfach wie ein kleines Kind, diese Geschichte zu erleben, und bin extrem gespannt!
Caribu
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Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von Caribu »

Lieben Dank für diese unterhaltsame Folge im neuen Jahr. Das Buch klingt auf jeden Fall interessant und auch wenn der Plot nicht das bemerkenswerteste sein soll, bin ich schon neugierig geworden. :D
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MeadowSleeper
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Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von MeadowSleeper »

Ich habe das Buch im Vorfeld des Podcastes (und als Vorbereitung ;) ) gelesen und fand den Roman mit ein paar Einschränkungen sehr unterhaltsam. Das Setting und die grundsätzliche Romanidee sind sehr kreativ und wirklich mal ein neuer Ansatz. Die Freundschaft bzw. Beziehung von Harry und Vincent fand ich toll aufgebaut, aber gerade darüber hätte ich gerne mehr erfahren und das hätte ruhig noch mehr Platz im Roman einnehmen können.

Die Sprache fand ich an manchen Stellen ungelenk, gab aber der Autorin die Schuld und dachte nicht daran, dass möglicherweise einfach die Übersetzung schwach ist. :) An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, der Text möchte gerne anspruchsvoll sein, scheitert aber.

Was mir weniger gefiel sind einige Stellen, in denen Küchentischphilosophie verkündet wird: Irgendwelche platten Allgemeinplätze, die dann als philosophische hochgeistige Erkenntnisse bezeichnet werden. Vor allem wenn an anderen Stellen verkündet wird, dass das Denken und die Ethik der normalen Menschen nichts für Ouroboros sind. Da habe ich dann doch mal die Augen verdreht und hab mich gefragt, ob man bei einem so interessanten Setting nicht auch noch interessantere Denkspiele einbauen hätte können.

Im Grundsatz aber ein wirklich guter Unterhaltungsroman.
Wie gesagt, das Leben muss noch vor dem Tode erledigt werden. (Erich Kästner)
stephanT
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Registriert: Mi 23. Jan 2019, 17:52

Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von stephanT »

Ich tue mich mit dem Roman sehr schwer. Nicht, weil er nicht gut wäre. Er scheint originell.
Leider ist die Idee schon da gewesen. Jetzt könnte man sagen, dass sämtliche Ideen schon einmal da waren, hier verhält es sich aber anders.
Vor Kurzem beendete ich den Roman "Replay" von Ken Grimwood (erschienen 1986). Das war wohl fatal für den vorliegenden Roman. Leider ist "Die vielen Leben des Harry August" fast schon als Plagiat zu bezeichnen.
Man sollte beide Romane miteinander vergleichen, um zu verstehen, warum ich das so empfinde. Ich war sogar erstaunt, dass in der Buchbesprechung sich nie auf "Replay" bezogen wurde. Immerhin ist das der Roman, der Harold Ramis zu "groundhog day" inspiriert hat.
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falko
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Registriert: Do 1. Nov 2018, 12:30

Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von falko »

stephanT hat geschrieben: Mi 23. Jan 2019, 18:01 Leider ist die Idee schon da gewesen. Jetzt könnte man sagen, dass sämtliche Ideen schon einmal da waren, hier verhält es sich aber anders.
Vor Kurzem beendete ich den Roman "Replay" von Ken Grimwood (erschienen 1986). Das war wohl fatal für den vorliegenden Roman. Leider ist "Die vielen Leben des Harry August" fast schon als Plagiat zu bezeichnen.
Bei mir liegt's schlicht daran, dass ich den Roman nicht kenne. Gesehen hab ich ihn schon, ist in der Klassiker-Reihe von Heyne erschienen. Der Inhalt klingt tatsächlich SEHR ähnlich. Mit vielen anderen Zeitreisemotiven geht "Harry August" sehr souverän und selbstbewusst um, benennt die auch. Neugierig wäre ich jetzt sehr, die beiden direkt zu vergleichen ... jedenfalls danke für den Hinweis.
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Sankari
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Registriert: Di 4. Dez 2018, 06:57

Re: Folge 11: Die vielen Leben des Harry August

Beitrag von Sankari »

@stephanT:
Ich habe Replay nicht gelesen, mir aber eine Zusammenfassung durchgelesen. Die Grundprämisse, dass eine Person nach seinem Tod sein Leben wieder erlebt, mag die gleiche sein. Aber von einem Plagiat zu sprechen, halte ich doch für sehr überzogen, denn das was aus dieser Prämisse gemacht wird, scheint doch in völlig andere Richtungen zu gehen. Wenn jemand einen Roman über einen Schiffbrüchigen schreibt, würde ich doch auch nicht per se von einem "Robinson Crusoe"-Plagiat sprechen.
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