Folge 12: Der ewige Krieg

Hier wird über die aktuelle Folge diskutiert. Und über alle anderen natürlich auch.
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falko
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Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von falko »

In dieser Folge widmen wir uns einem SF-Klassiker, der 1974 erschienen ist, viele Preise gewonnen hat und seitdem eigentlich nie außer Druck war. Mit „Der ewige Krieg“ verarbeitete Joe Haldeman seine Vietnam-Erfahrungen, indem er diese in die Weiten des Alls verlegte. Wie liest sich das Buch heute und hat es den Ruf als Klassiker zurecht?

https://www.buchpodcast.de/2019/01/21/f ... ige-krieg/
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ABMGW
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von ABMGW »

Mahlzeit!

Nur ein kleiner Beitrag wegen Heinlein und dem Vietnamkrieg: Ich muss in dem Zusammenhang auf "Der Mond ist eine herbe Geliebte" hinweisen, in dem Heinlein da ganz andere Facetten aufzieht. Nur zur Erinnerung: Der Mond ist eine Sträfingskolonie und Erklärt die Unabhängigkeit, worauf den ein KReig mit der Erde folgt, ein Krieg "den der Mond militärisch nicht gewinnen kann, weil die Erde eine Supermacht ist. Der Mond hat nur die Chance soviel Schaden zu erleiden und zuzufügen, das die Allgemeinheit ihrer Meinung über die Notwendigkeit des Krieges ändert".

Zudem: die Hauptfigur von "Herbe Geliebte" ist ein rusisch sprechender Mann spanisch/mexikanischer Abstammung mit nur einem Arm (verkrüppelt), der in einer bisexuellen Clanehe mit under anderen einer schwazen Frau lebt (weswegen er auf der Erde / USA inhaftiert wird, weil dort Ehen zwischen Schwarzen und Weisen verboten sind). Und dieser Mann bombadiert die Erde und zwingt den USA seinen Willen auf. Sehr viel nicht-konservativer gehts kaum mehr.

Außerdem noch ein Buchtip: "The Red" von Linda Nagata, ein Buch neuerem Datums, das man auch der Military SF zurechnen kann, und in dem ein sehr interresantes Bild gezeichnet wird. Ist für mich heute schon ein moderner Klassiger.
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falko
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von falko »

ABMGW hat geschrieben: Di 22. Jan 2019, 08:30Nur ein kleiner Beitrag wegen Heinlein und dem Vietnamkrieg: Ich muss in dem Zusammenhang auf "Der Mond ist eine herbe Geliebte" hinweisen, in dem Heinlein da ganz andere Facetten aufzieht. Nur zur Erinnerung: Der Mond ist eine Sträfingskolonie und Erklärt die Unabhängigkeit, worauf den ein KReig mit der Erde folgt, ein Krieg "den der Mond militärisch nicht gewinnen kann, weil die Erde eine Supermacht ist. Der Mond hat nur die Chance soviel Schaden zu erleiden und zuzufügen, das die Allgemeinheit ihrer Meinung über die Notwendigkeit des Krieges ändert".
Guter Hinweis! Habe ich damals auch gelesen und sehr positiv in Erinnerung.
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Hynek
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von Hynek »

Da ihr es in der Folge anspricht und mir kein besserer Ort einfällt: es ist toll, dass man euch mit Affiliate-Käufen unterstützen kann, aber warum versteckt ihr sie so gut?

Die Podcast-Beschreibung wäre doch perfekt dafür: „Nächste Woche sprechen wir über XYZ, ihr könnt es bei *Amazon-Link* kaufen und damit den Podcast unterstützen.“ Kann jeder sofort im Client klicken, kaufen, vorlesen. :) Ich muss zugeben dass es bisher für mich immer leichter war, direkt bei Amazon zu suchen, als einen Umweg über eure Seite zu nehmen. Achja und bei Übersetzungen bitte unbedingt auch zur Originalfassung linken. 😬

Links zur Homepage und ggf. dem Forum wären sicherlich auch förderlich. :)
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falko
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von falko »

Die Affiliate-Links haben wir erst zur letzten Folge eingebaut und da auch erwähnt. Sicher werden wir noch mal darauf hinweisen, aber der Podcast soll ja auch nicht zu sehr Butterfahrt-Atmosphäre bekommen. :D

Aktuell sind alle Links affiliate-ed, z.B. hier bei der nächsten Folge: https://www.buchpodcast.de/naechste-folge/
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Caribu
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von Caribu »

Ah sehr gut. Das war auch mein Problem beim Kauf von“ Die vielen Leben des Haary August“ . Fürs nächste mal bin ich jetzt aber informiert wie man Euch unterstützen kann.

Zur Folge:

Vermutlich ist es ehr kein Buch auf meiner Leseliste, dafür war eure Diskussion bezüglich Haldeman und Heidelein umso interessanter. Wenn ich Jochen richtig verstanden hab, sehe ich es ähnlich. Es ist vermutlich eines der Probleme unserer Zeit, das wir die meisten Menschen gerne kategorisieren möchten. Grade in der SF Literatur dann gerne in die Rechte oder Linke Ecke. Vermutlich liegt es aber immer daran wie die Grundhaltung des Leser ist. Ich könnte mir vorstellen das ein sehr konservativer Mensch sich beim Lesen von „ Der ewige Krieg“ durchaus wiederfinden könnte. Genauso wie jemand der ehr links angesiedelt ist, sich in seinen Idealen unterstützt fühlt. Vielleicht macht genau das der Grund warum das Buch so erfolgreich ist/war.
Hynek
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von Hynek »

falko hat geschrieben: Di 22. Jan 2019, 13:29 Sicher werden wir noch mal darauf hinweisen, aber der Podcast soll ja auch nicht zu sehr Butterfahrt-Atmosphäre bekommen. :D
Ehrlich gesagt sehe ich das eher völlig egoistisch, weil ich mir gerne das Suchen auf Amazon ersparen würde. :) So eine Heizdecke kann auch mal nett sein – gerade im Januar! ;)
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Oliver Naujoks
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von Oliver Naujoks »

Prolog: Ihr sagt in der Folge mal, dass das Forum jetzt gefixed sei. Gut. Ich hatte schon zum letzten Buch-Podcast was längeres geschrieben, da hat mich die doofe Foren-Software dann rausgeschmissen und mein Beitrag war wech. Neuer Versuch.

Hauptgang: Sehr, sehr schöne Folge! Da könnt Ihr beide richtig glänzen und besprecht das Buch hervorragend; Falko hatte sogar schon Mail-Kontakt zu Haldemann und wie Jochen Parallelen zum Vietnam-Krieg heraus arbeitet, das ist echt klasse. Auch, dass Falko (ich hatte schon drauf gewartet) Parallelen (angenehm kenntnisreich-unaufgeregt) zu SST heranzieht, das war großes Tennis.

Wirklich klasse Folge, die ich mit sehr viel Interesse und Freude gehört habe, ihr habt Euch inzwischen wunderbar eingegroovt. Bis auf zwei winzige Kleinigkeiten würde ich fast forsch behaupten: Das hätte man jetzt kaum besser machen können. Chapeau!

Jetzt die Kleinigkeiten: Ihr unterschlagt, dass Haldemann seinen Roman zu einer Trilogie ausgebaut hat, Ihr erwähnt zwar "Forever Free", aber nicht den Mittelteil "Forever Peace", der zwei Jahre vor dem Abschlussband herauskam (1974/1997/1999).

Und Jochen muss noch ein ganz klein wenig, das halte ich für zwingend notwendig, seinen Nerd-Faktor aufleveln. MEHRFACH am Anfang erwähnt er, dass "Forever War" in "einem Science Fiction Magazin" zunächst publiziert wurde - ohne den Namen zu nennen. WARUM NICHT??? Sowas dürfen mit SF-fremdelnde Noob-Mainstream-Feuilletonistas machen, coole Typen erwähnen da aber natürlich Ross und Reiter für die SF-Fans. Immerhin erwähnt Falko dann noch an einer Stelle das Analog, ohne allerdings ganz deutlich zu machen, dass das dasjenigewelche Magazin war, in welchem der Roman zunächst in serieller Form erschien. Das Analog gibt es übrigens heute noch und das ist nach wie vor eine der ersten Anlaufstellen der US-Szene.
Auch führt ihr die Hörer an einer Stelle da in die Irre, wenn Ihr sagt, dass es in den 70ern eine große Szene für diese Art der Publikationsform gab. Das stimmt zwar, klingt bei Euch aber so, als ob das heute nicht mehr so sei. Das stimmt aber nicht. Zwar hat sich der Markt der SF/F-Magazine, die Kurzgeschichten und längere Texte in serieller Form publizieren, viel ins Internet verlagert, ist aber nach wie vor extrem lebhaft, im Gegenteil, es herrscht wegen der einfachen Publikationsform (keine Druck- und Versandkosten mehr) fast sowas wie eine Goldgräberstimmung da und es existieren wirklich SEHR viele Magazine, die als PDF/MOBI oder sonstwas erscheinen oder einfach was auf einer Website publizieren. Und ich rede jetzt nicht von Anfänger-Kappes, da veröffentlichen auch praktisch alle Luminaries der Szene!
Selbst Menschen, die hauptberuflich solche Texte lesen (wie die Best Of-Antho-Herausgeber für solche Texte) kommen da mit dem Lesen nicht hinterher, so brummt dieser Markt.

Jetzt ist, wie häufig, die "Kleinigkeit" textlich länger als das Lob, aber ich hoffe, Ihr könnt mit der Gewichtung leben, denn wenn man zufrieden ist, bedarf es nicht vieler Worte - und ich war ja eigentlich sehr zufrieden.

p.s.: Falko, ein Hörer hat weiter oben schon, ich schließe mich da an: Heinleins "The Moon is a harsh mistress" ist ein ganz und gar glorioser Roman, was habe ich den geliebt und mit glühenden Ohren gelesen!

p.p.s.: Ihr erwähnt an einer Stelle, dass Falko sich ein professionelles Mikro zugelegt hat/zulegen musste. Das hört man aber auch! Man hat sich an einen so hohen Standard inzwischen gewöhnt, dass man das eigentlich erst immer daran merkt, wie dumpf und KACKE viele andere Podcasts klingen..


Epilog: Ihr besprecht jetzt den "Hobbit"? Da bin ich ja gespannt. Da freue ich mich sehr drauf!
Sowas zeigt natürlich aber auch ein Problem auf, für das es wohl keine Lösung gibt: Wegen dieser nervigen Unbilligkeiten genannt "Real Life" und "zwei Wochen" haben dickere Bücher bei Euch natürlich immer weniger Chancen in die Auswahl zu kommen. Kann ich gut verstehen natürlich, das ist wohl echt nicht zu ändern.
Liest: "Dämmerung", Michael Kleeberg // "Blue Giant Supreme 1-11", Shinichi Ishizuka
Spielt: Robocop: Rogue City, Alan Wake, Ape Out (mal wieder, großartig!), Cyberpunk 2077: Phantom Liberty
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derFuchsi
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Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von derFuchsi »

Die interessante Kleinigkeit dass in der deutschen Version entgegen den Wünschen des Autors das Datum geändert wurde finde ich persönlich garnicht so übel. Beim anhören fand ich die Idee des Zukunftromanes der zum Teil in der Vergangenheit spielt etwas befremdlich. Ich verstehe nach eurer Erläuterung was der Autor mit den Anspielungen auf Vietnam machen wollte aber hierzulande ist das ja eher kein Thema. In der Übersetzungsfolge hieß es ja auch dass man bei der Übersetzung wenn möglich lokale Gegebenheiten mit berücksichtigen sollte.
Wer sich so für das Vietnamthema interessiert versteht sicher genug englisch dass er auch das unveränderte Original lesen kann.
Stuttgarter
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Registriert: Di 29. Jan 2019, 22:26

Re: Folge 12: Der ewige Krieg

Beitrag von Stuttgarter »

Danke für die Folge - hat bei mir tatsächlich dazu geführt, dass ich das Buch nochmal lesen will. :) Als ich es vor 15 Jahren gelesen habe (Jochens Ausgabe aus der "Meisterwerke der Science Fiction"-Reihe), ging an mir die gesamte Vietnam-Parallele komplett vorbei. Bin gespannt!
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