Seite 1 von 1

Bonusfolge 1: Der Name des Windes

Verfasst: Mi 28. Okt 2020, 12:27
von falko
2007 platzte ein Fantasy-Roman in den Buchmarkt, der sofort eine riesige Fangemeinde fand. 2011 ging es mit der Fortsetzung weiter. Die Fantasy-Welt wartete auf den krönenden Abschluss einer Saga, die schon in ihren ersten Kapiteln derart große Dinge versprach, die die Hauptfigur tun würde, die Spannung war unerträglich … und die Fantasy-Welt wartet heute noch. Inzwischen doch recht ungeduldig, zum Patrick Rothfuss lieber bei Twitch in Minecraft rumhängt. Eine Frechheit? Oder geht’s einfach nicht anders?

Seit wir um Vorschläge bitten, was wir im Podcast besprechen sollen, wurde “Der Name des Windes” immer wieder erwähnt. Nun klären wir beide endlich, ob wir in die Schlange der ungeduldig wartenden Fans einreihen oder wir Rothfuss lieber zum Ausbau seiner Minecraft-Karriere raten.

Bonusfolge 1: Der Name des Windes

(Nach Login über "Mein Konto" verfügbar und auch im Browser auf Steady verfügbar.)

Re: Bonusfolge 1: Der Name des Windes

Verfasst: Do 29. Okt 2020, 13:09
von Nimlod
Schöne Folge, für alle, die eventuell zweifeln, die Folge war qualitativ nicht von einer frei verfügbaren zu unterscheiden.
Dazu kamen noch leicht unterschiedliche Meinungen, das macht eh immer die Würze.

Ich freue mich jetzt also einfach, dass ich im Monat eine folge mehr bekomme. :D

Re: Bonusfolge 1: Der Name des Windes

Verfasst: Di 3. Nov 2020, 17:11
von Dachs von Ghissi
Unterschiedliche Meinungen, genau! Ich bin eindeutig Team Jochen: Wenn ich jetzt schon weiß (oder fast sicher sein kann), dass die Geschichte nicht zu Ende erzählt wird, investiere ich doch nicht so viel Zeit in ein oder gar zwei dicke Fantasy - Schinken und eine Handlung, von der auch der Autor nicht weiß, wie sie enden soll.

Anders geht es mir mit Fragment geblieben Klassikern der Literatur. Das Schloß und Amerika von Kafka wirken auf mich auch so intensiv, weil sie nicht zu Ende erzählt wurden. Liegt vielleicht am Genre und der Länge des Buchs. Ich weiß es nicht.

Zu Deadwood. Gibt es nicht mittlerweile einen Film, der die Geschichte zu einem Ende bringt?

Re: Bonusfolge 1: Der Name des Windes

Verfasst: Fr 20. Nov 2020, 09:13
von Oliver Naujoks
Hat Spaß gemacht, auf diese Weise zu dem Roman zurück zu kehren. Eure Eindrücke decken sich viel mit meinen (wenn ich mich recht erinnere), allerdings ist es natürlich schon etwas misslich, wenn auch strukturell wohl unvermeidbar, dass Ihr nur den ersten Roman gelesen habt. Der zweite (allerdings richtig fette und zeifressende) Band ist schon nochmal eine Steigerung und ebenfalls ein großes Vergnügen. Insgesamt sind meine Erinnerungen aber schon etwas positiver: Nein, nicht der beste Fantasy-Roman aller Zeiten(tm) aber schon ein sehr lesenswerter, sprachlich sehr schöner Zyklus.

Ich stimme Jochen zu, dass George R.R. Martin sicherlich sein Epos nicht zu Ende führen wird (ich gehe fest davon aus, das darf dann Brandon Sanderson machen - wettet jemand dagegen?) - bei Rothfuss habe ich schon noch etwas Hoffnung. Trotz der langen, langen Zeit, die seitdem verstrichen ist.

Nebenbei: Der Spruch "George Martin is not your bitch" ist ja ganz lustig, ändert aber nix daran, dass sich Autoren und Verlage nicht wundern dürfen, wenn solche Bitch-Moves dann die Leserschaft zögerlicher werden lassen, ihr Vertrauen, ihre Zeit und ihr Geld in neue umfangreiche Zyklen zu investieren..

Re: Bonusfolge 1: Der Name des Windes

Verfasst: Di 8. Dez 2020, 23:08
von Shenmi
Dachs von Ghissi hat geschrieben: Di 3. Nov 2020, 17:11 Unterschiedliche Meinungen, genau! Ich bin eindeutig Team Jochen: Wenn ich jetzt schon weiß (oder fast sicher sein kann), dass die Geschichte nicht zu Ende erzählt wird, investiere ich doch nicht so viel Zeit in ein oder gar zwei dicke Fantasy - Schinken und eine Handlung, von der auch der Autor nicht weiß, wie sie enden soll.

Dumm ist es, wenn man es nicht weiß, so wie ich und sich voller Feuereifer auf die Romane stürzt. Ich habe sie innerhalb von drei Tagen gelesen und erst kurz vor dem Ende dann festgestellt, dass die noch gar nicht abgeschlossen sind. Dennoch würde ich jederzeit dafür votieren, diese Bücher zu lesen. Denn die Geschichte ist wirklich gut, eine der besten im Bereich Fantasy, nach meinem Dafürhalten. Und Warten bin ich schon gewohnt, denn bei "A song of ice and fire" wissen wir doch auch alle, dass wir niemals das literarische Ende bekommen. Mittlerweile interessiert es mich auch nicht mehr, denn ich bin wirklich tief enttäuscht von Martin. Dabei war ich lange Zeit eine von den Leserinnen, die gesagt haben, er soll sich ruhig Zeit lassen, wenn die Qualität dafür wieder steigt. Inzwischen fehlt mir aber jedes Verständnis. Lange Zeit habe ich mich der Serie verweigert und mir dann letztlich doch noch mein Ende geholt. Wenn auch ein schlecht umgesetztes und damit meine ich nicht den Plot selbst, den ich gar nicht soo schlecht fand.
Jedenfalls würde ich, bei diesem Werk hier trotzdem sagen, auch der Weg kann ein sehr befriedigendes Erlebnis sein. Und Geduld ist sowieso wichtig.
In China sagen wir: "Wenn Du lange genug am Fluss sitzt, siehst Du irgendwann die Leichen Deiner Feinde vorbei treiben" - eines meiner Lieblings Zitate. :D
Rothfuss wird es schon noch zu Ende bringen und wenn nicht, dann gibt es ja noch Joe Abercrombie, mit seinen phantastischen Charakteren.
Oliver Naujoks hat geschrieben: Fr 20. Nov 2020, 09:13 Hat Spaß gemacht, auf diese Weise zu dem Roman zurück zu kehren. Eure Eindrücke decken sich viel mit meinen (wenn ich mich recht erinnere), allerdings ist es natürlich schon etwas misslich, wenn auch strukturell wohl unvermeidbar, dass Ihr nur den ersten Roman gelesen habt. Der zweite (allerdings richtig fette und zeifressende) Band ist schon nochmal eine Steigerung und ebenfalls ein großes Vergnügen. Insgesamt sind meine Erinnerungen aber schon etwas positiver: Nein, nicht der beste Fantasy-Roman aller Zeiten(tm) aber schon ein sehr lesenswerter, sprachlich sehr schöner Zyklus.

Im Deutschen ist der letzte Band ja auf zwei Romane aufgeteilt und ich hatte schon ein wenig den Eindruck, am Ende ist ihm ein bisschen die Luft ausgegangen. Zuerst habe ich vermutet, es käme dadurch, weil ich so durchgerusht bin - manisches Lesen nenne ich das. Später habe ich mich dann zur Situation belesen und dachte, eventuell ist mein Eindruck ja doch nicht so verkehrt und er hat den Funken verloren. Und nie wieder gefunden.
Das wäre wirklich schade.