Folge 59: Der Wal und das Ende der Welt

[falko]

Tja, so kann’s kommen. John Ironmonger wollte nur eine Geschichte erzählen über einen Mann, der in einem Dorf an der Küste von Cornwall angeschwemmt wird, und einem Wal, der dort erst gesichtet und dann genauso angeschwemmt wird, doch dann zeigt sich eine Pandemie am Horizont … und plötzlich wird das im Jahr 2019 erschienene Buch zu einem Bestseller – wenig überraschend schlägt es aber erst im Folgejahr so richtig ein.

Moment! Nicht weglaufen! Ja, es geht hier um eine Pandemie, und wer will den im Moment was darüber hören, geschweige denn lesen. Das hier ist keine Dystopie, sondern eine kleine, menschliche Geschichte. Ob sie auch literarische Qualitäten besitzt oder einfach nur das rechte Thema zur rechten Zeit war, versuchen wir aufzudröseln.

Viel Spaß mit der neuen Folge!

Folge 59: Der Wal und das Ende der Welt

[Nimlod]

Bin dieses Mal eher auf Falkos Seite. Mich wundert ein bisschen, warum Jochen schon fast ärgerlich wird, wenn jemand ein zu positives Menschenbild zeichnet und ihm Märchenerzählerei vorwirft, aber mit dem ewigen US-amerikanischem Untergangsfaible, bei dem wir uns alle nach 2 Minuten die Köpfe einhauen und darüber noch lachen, kein Problem hat. In die Richtung habe ich noch nie Kritik gehört, dass das auch keinem realistischen Menschenbild entspricht. Das finde ich irgendwie schade, dass das übertriebene Herausstreichen des Guten ein Problem ist, das übertriebene Herausstreichen des Schlechten aber nicht.

[Reinhard]

Weil Falko es im Podcast angesprochen hat, das Buch erschien 2015 aber die Brexit Thematik eskalierte ja erst im Jahr 2016, oder täuschen mich meine Erinnerungen?

[falko]

Argh. Verdammt guter Punkt. Als ich mir die Notiz gemacht hatte, hatte ich an das Erscheinungsdatum 2019 gedacht - aber das war ja nur die deutsche Veröffentlichung.