Folge 64: Der letzte Wunsch

Hier wird über die aktuelle Folge diskutiert. Und über alle anderen natürlich auch.
Haplo
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von Haplo »

Also zumindest bei meiner Ausgabe hat der zweite Band ein anderes Format als die anderen beiden - sieht im Regal ziemlich blöd aus - und im Text sind massig Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Alles nicht kriegsentscheidend; aber bei fast 50 EUR für die Trilogie finde ich das halt unschön ...
Shenmi
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von Shenmi »

bluttrinker13 hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 13:36

Bitte was? Wie weit hast du denn Hobb gelesen? Das klingt als seien ihre Helden unantastbar, was einfach falsch ist, und eher zu Name des Windes etc. passen würde.
Immer diese subtilen Unterstellungen. Mir fehlen eigentlich nur noch die Bücher, rund um die Seelenschiffe.
Die anderen habe ich gelesen, wie Du in den Seelenschiffen Threads nachlesen kannst.
Was genau ist denn jetzt falsch an meiner Aussage, daran wäre ich wirklich interessiert. Spätestens nach der Hälfte, der drei Trilogien war ich vollkommen entspannt, weil alles einigermaßen vorhersehbar war. Nicht in den Einzelheiten, aber ich wusste, am Ende würde sich alles finden.
Den Vergleich mit mit Rothfuss finde ich dagegen nicht sonderlich gut, denn die Bücher haben - nach meinem Empfinden - eine ganz andere Grundstimmung. Eher märchenhaft, da erwarte ich dann auch nichts anderes. Zumal wir über diese Reihe sowieso nicht abschließend urteilen können, ohne den letzten Band gelesen zu haben.
Bei Robin Hobb - so gut sie stellenweise ist - habe ich immer den Eindruck gehabt, sie konnte sich nicht entscheiden. Nämlich ob sie nun ein eher düstere Fantasy erzählen wollte oder den tolkinschen Weg beschreitet.
@Sapkowski: Ich kann die Kritik an ihm bis heute nicht nachvollziehen.
Andere Meinungen sind doch aber nichts Schlimmes und auch kein persönlicher Affront., Dadurch werden die jeweiligen Werke für Dich ja nicht schlechter/besser.
Ich kann z.B. mit Sapkowskis Humor gar nichts anfangen, er hat für mich den Eindruck des Provinziellen noch verstärkt.
Dabei habe ich gar nichts gegen das Provinz Klein-Klein, Bücher wie "Unterleuten", "Kleine Stadt der großen Träume" oder "Little fires everywhere" machen mir großen Spaß. Aber zu einer epischen Geschichte scheint es mir nicht recht zu passen. Vielleicht lag es auch einfach am Schreibstil, mit dem ich nicht warm wurde. So what? Sapkowski hat bestimmt genug verdient und gelangte zu internationaler Bekanntheit. Was macht es da aus, was ich denke?
Habe alles von ihm verschlungen und freue mich auf mehr. Definitiv einer meiner Top-Fantasy Autoren, zusammen mit Hobb, Abercrombie und Martin. ;)
Abercrombie liebe ich auch, vor allem wegen seinen phantastischen Charakteren. Sand dan Glokta ist einer meiner absoluten Lieblingsfiguren aller Zeiten. Und das nach dem ich zu Anfang dachte, über den möchte ich keine 10 Seiten mehr lesen. Und den blutigen Neuner habe ich auch geliebt.
Im letzten Roman hat mich Abercrombie dann richtig überrascht, er kann offensichtlich auch gesellschaftskritische Töne anschlagen. Das fand ich super.
Und seinen Humor mag ich auch, weil Timing und Fingerspitzengefühl stimmen. Der ist ebenfalls dreckig, aber auf einem ganz anderen Niveau als der von Sapkowski.
Dabei würde ich bei Abercrombie auch wenig wirklich Episches verorten, dafür aber jede Menge Tiefe, auch im Worldbuilding. Die Welt fühlt sich alt und gewachsen an, voller Legenden, Stammesriten, Kriegen und abgerissenen, urigen Gestalten. Das fehlt mir bei Sapkowski irgendwie.
George Martin ist ein schwieriger Fall. Hier würde ich Jochen zitieren, dessen Eindrücke bei "Feuer und Blut" genau die Meinen waren.
Er hat es dann auch richtig zusammengefasst als er sagte, kein Lekor würde sich offensichtlich noch trauen, Martin Einhalt zu gebieten.
Vielleicht hätte das auch schon vor Jahren passieren müssen, bevor er sich verzettelt hat.
Spätestens nach der Lektüre von "Feuer und Blut" war es mir dann auch egal, ob "Winds of Winter" jemals erscheint. Von den Nachfolgern reden wir lieber erst gar nicht.
Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend-bewahre aber das Aussehen einer Rose" - Pita Amor
Shenmi
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von Shenmi »

Flo hat geschrieben: Do 11. Feb 2021, 14:22
Das langsame Erzählen, das die von dir genannte Robin Hobb so gut macht, fehlt mir persönlich hier ein wenig.
Ich finde Robin Hobb eigentlich auch super. Immerhin hat sie mich dazu bewegt, neun Bücher nacheinander zu lesen.
Ihre Stärken liegen, für mich, vor allem in den Beziehungen der Figuren. Es gibt ja einige schöne Vater/Mutter - Sohn Momente, bei denen ich teilweise geweint habe. Auch die Bindung zum Narren war super ausgearbeitet. Hobb erntet halt in den Büchern sehr spät, was sie so akribisch ausgesät hat.
Und das hat einen ganz wunderbaren Effekt. Mein heimlicher Star der Romane - neben Nachtauge - wird aber wohl immer Flickwerk bleiben.
Ich liebe diese Krähe einfach! :D
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Aratirion
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von Aratirion »

Haplo hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 10:35 Also zumindest bei meiner Ausgabe hat der zweite Band ein anderes Format als die anderen beiden - sieht im Regal ziemlich blöd aus - und im Text sind massig Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler. Alles nicht kriegsentscheidend; aber bei fast 50 EUR für die Trilogie finde ich das halt unschön ...
Oh, das ist tatsächlich bei mir auch so! Ich dachte eigentlich, das wäre daran gelegen, dass ich sie gebraucht bei Medimops gekauft und einmal halt unabsichtlich ein Hardcover (bzw. Pseudo-Hardcover) erwischt hab. Wenn das wirklich immer schon so war, ist das echt arg geschlampt. Mir kommt aber schon vor, dass ich vor einiger Zeit in Buchhandlungen alle drei als herkömmliche Taschenbücher gesehen hab. Hat jedenfalls dort im Regal nicht auffällig gewirkt. Seltsam...
Haplo
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von Haplo »

Es gibt eine Neuauflage (in Schwarz statt Beige), die werden wohl alle das gleiche Format haben ... Den Kommentaren auf Amazon zufolge ist das Lektorat aber nicht überarbeitet worden.
bluttrinker13
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von bluttrinker13 »

Shenmi hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 20:42 Immer diese subtilen Unterstellungen. Mir fehlen eigentlich nur noch die Bücher, rund um die Seelenschiffe.
Die anderen habe ich gelesen, wie Du in den Seelenschiffen Threads nachlesen kannst.
Was genau ist denn jetzt falsch an meiner Aussage, daran wäre ich wirklich interessiert. Spätestens nach der Hälfte, der drei Trilogien war ich vollkommen entspannt, weil alles einigermaßen vorhersehbar war. Nicht in den Einzelheiten, aber ich wusste, am Ende würde sich alles finden.
Den Vergleich mit mit Rothfuss finde ich dagegen nicht sonderlich gut, denn die Bücher haben - nach meinem Empfinden - eine ganz andere Grundstimmung. Eher märchenhaft, da erwarte ich dann auch nichts anderes. Zumal wir über diese Reihe sowieso nicht abschließend urteilen können, ohne den letzten Band gelesen zu haben.
Bei Robin Hobb - so gut sie stellenweise ist - habe ich immer den Eindruck gehabt, sie konnte sich nicht entscheiden. Nämlich ob sie nun ein eher düstere Fantasy erzählen wollte oder den tolkinschen Weg beschreitet.
Du schriebst, Hobb habe eine nervige "my heros are allways save" Anwandlung, was eine Sicht auf das Werk ist, die ich einfach nicht teile. Das du schon alle Fitz-Bücher gelesen hast, wusste ich nicht, sorry. Ich bin hier auch nur selten unterwegs.

Aber insofern verwundert mich dein Urteil einfach noch mehr, und ich halte es auch weiterhin für unzutreffend.
Folgend sind Spoiler die sich auf die gesamte Fitz&Fool-Reihe beziehen.

ARGH, warum funktionieren denn hier die spoiler tags nicht?? Sorry habe meine Begründung erst mal wieder rausgenommen. Spoiler tags wie im aufeinbier Forum gehen hier irgendwie nicht. Bitte gerne Mod-Support.
[spoiler]xxxxxx
[/spoiler]
Shenmi hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 20:42
@Sapkowski: Ich kann die Kritik an ihm bis heute nicht nachvollziehen.
Andere Meinungen sind doch aber nichts Schlimmes und auch kein persönlicher Affront., Dadurch werden die jeweiligen Werke für Dich ja nicht schlechter/besser.
Ich kann z.B. mit Sapkowskis Humor gar nichts anfangen, er hat für mich den Eindruck des Provinziellen noch verstärkt.
Dabei habe ich gar nichts gegen das Provinz Klein-Klein, Bücher wie "Unterleuten", "Kleine Stadt der großen Träume" oder "Little fires everywhere" machen mir großen Spaß. Aber zu einer epischen Geschichte scheint es mir nicht recht zu passen. Vielleicht lag es auch einfach am Schreibstil, mit dem ich nicht warm wurde. So what? Sapkowski hat bestimmt genug verdient und gelangte zu internationaler Bekanntheit. Was macht es da aus, was ich denke?
Wie war das noch mit Unterstellungen? ;)
Die Aussage bezog sich jetzt weder auf dich, noch drückt sie die Wahrnehmung eines Affront meinerseits aus. Sie bezieht sich auf die allgemeine Kritik an Sapkowski, der ich schon vor Jochen oder den kritischen Stimmen hier im Forum begegnete und mit der habe ich kein Problem, sie ändert ja nicht meinen Genuß der Bücher, aber sie lässt mich immer wieder verwundert zurück weil ich's für mich nicht nachvollziehen kann. Ich finde, der Mann hat einen eigenen, sehr direkten und schönen Stil, aber das ist meine Wahrnehmung, klar. Und was die Verzettelung bei den großen Handlungsbögen angeht, musste ich ja auch zustimmen. Das kann er leider wirklich nicht so besonders.

Insofern, agree to disagree? War mir mitnichten ein Anliegen, dich hier zu attackieren. Zu kritisieren aber schon (was Hobb angeht).

Edit: Agree auf jeden Fall auch zu deinen Ausführungen zu Abercrombie und Martin. Ich bin mittlerweile auch über das Warten auf Winds of Winter hinweg, ein Glück. Und aktuell lese ich gerade "Heldenklingen" und die Nordmänner haben definitiv den besten Humor, so lakonisch und trocken. :D
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falko
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von falko »

Ähm, die Spoilertags stehen auf meiner Liste "Dinge, die irgendwann auch mal nett wären", sorry. :D
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Insanity
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von Insanity »

@Jochen:
Ich hatte „Der alte Mann und das Meer“ mal mit 15 aus einer „Gerade nix Anderes da“-Notlage heraus gelesen und dachte anfangs auch: „Wie zur Hölle soll diese Prämisse ein spannendes Buch hervorbringen?“. Und dann hat mich der Roman völlig begeistert - und das, obwohl ich vermutlich neben der Geschichte allerhöchstens eine halbe weitere Bedeutungsebene wahrgenommen hatte.
Dank dieses gelungenen Podcasts musste ich wieder daran denken und werde mir das Ding nochmal zwanzig Jahre später und hoffentlich etwas klüger zur (nicht mehr ganz so ausgeprägten Hühner-)Brust nehmen. :)
bluttrinker13
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von bluttrinker13 »

falko hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 18:20 Ähm, die Spoilertags stehen auf meiner Liste "Dinge, die irgendwann auch mal nett wären", sorry. :D
Ok, no prob, dann liefere ich das als PM nach.
bluttrinker13
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Re: Folge 64: Der letzte Wunsch

Beitrag von bluttrinker13 »

Wollte nochmal nachliefern, jetzt wo ich's gehört habe, dass Ihr eine wirklich schöne, ausgewogene Folge zu Sapkowski bzw. dem Buch gemacht habt!

Ich hatte ja schon etwas Angst, da ich von früher Jochen's "Groschenroman" Kritik kannte, aber ihr habt wirklich gut die Stärken und auch für mich wichtigsten schönen Dinge herausgearbeitet, ohne dabei etwas zu beschönigen. Chapeau!

Und das Witcher 3 in seinem tone viel weiter weg von den Büchern ist, als noch der erste Teil oder die Serie, war mir vorher nicht klar, jetzt fällt es mir aber auch definitiv auf, tolle Analyse. :shock: Gerade Rittersporn blieb wirklich eher blass und unlustig in den Spielen, wobei Teil 1 wie gesagt noch ein paar glorios amüsante Szenen verbaut hat, wie das gemeinsame Saufgelage bei Shani wo Geralt zwischendurch dann mal Gürkchen und Schmalz stibitzen muss. :D
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