Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Hier wird über die aktuelle Folge diskutiert. Und über alle anderen natürlich auch.
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falko
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Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von falko »

Sicher hatte Joe Abercrombie auch Glück, aber das des Tüchtigen. Der Martin-George kam mit seinem “Lied von Eis & Feuer” nicht so recht voran, und das Publikum wollte gern mehr düster-harte Fantasy. Die “Klingen”-Trilogie, im Original “First Law” fiel zwischen 2006 und 2008 auf fruchtbaren Boden.

Wir haben den ersten Band der Reihe gelesen – “Kriegsklingen”. Aus drei Perspektiven lernen wir die Verstrickungen in dieser Fantasy-Welt kennen: ein Barbar aus den nördlichen Landen, ein zynischer Inquisitor, ein selbstherrlicher Degenfechter. Für Jochen war es eine Rückkehr in diese Welt, Falko ist erstmals hingereist. Wer ein Ticket für die nächste Etappe buchen möchte, erfahrt ihr in dieser Folge.

Viel Spaß mit der neuen Bonusfolge, die ihr im Bonus-Kanal, auf der Homepage, bei Steady und im Maileingang findet!
"I must say I find television very educational. The minute somebody turns it on, I go to the library and read a good book." - Groucho Marx
salutans
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Re: Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von salutans »

Liebes Buchpodcastteam,

hier zwei Gedanken:
1. zum Buch:
Kriegsklingen hat mir damals eigentlich recht viel Spaß gemacht, so wie auch die beiden Nachfolgebände. Für mich hatte der Roman eigentlich auch recht gute "Seitenumdreher"-Qualitäten. Vielleicht hatte das aber auch damit zu tun, dass ich einfach die Zeit hatte den Roman in wenigen Tagen zu lesen. Dann fällt der behäbige Plot vielleicht nicht so auf.

2. zur Folge:
Ich mag Euren Podcast sehr. Eure Buchauswahl ist schon geradezu gruselig nahe an meinen Lesegewohnheiten. Trotzdem hat sich beim Hören dieser Folge eine leichte Verstimmung eingestellt. Ich bin natürlich interessiert daran, zu erfahren, ob Ihr einen Roman mögt und wenn ja, warum oder warum nicht. Geschmacksurteile sind aber das letztlich unergiebigste, worüber man bei einem Roman (oder einem Film) reden kann - gemessen an allem anderen, worüber sich zu sprechen lohnt. Eine Stunde lang zu erläutern, warum diese Figur, jener Handlungsschritt oder die Dialoge einem gefallen oder nicht gefallen haben, ist mir ehrlich gesagt zu wenig. Das betraf diesmal vor allem Falko. Die Anzahl der Sätze, die Variationen von "Ich fand" enthalten, war einfach zu hoch. Die Genrediskussion am Ende zeigte, wie das besser geht.

Noch zwei Metaanmerkungen:
Ungeachtet obig Geschriebenem war auch diese Folge hinsichtlich ihres Unterhaltungswertes weit über dem was ich als Gern- und Vielhörer von Podcasts sonst höre.
Das Paradox in meinem ganzen Kommentar ist mir bewusst.
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falko
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Re: Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von falko »

Mir ging es nach der Folge ähnlich. Es ist etwas unbefriedigend, über ein Buch zu reden, das einen seltsam kalt lässt, vor allem, wenn man es selbst nicht so genau an etwas festmachen kann. Dann ist es auch schwierig über Motivationen von Charakteren zu reden, wenn die einen nicht interessieren. Bei einem anderen Buch wäre vielleicht am Plot oder der Welt ein interessanter Anknüpfpunkt gewesen. Und wäre es ein objektiv misslungenes Buch, könnte man darüber reden, warum es misslingt. Der Abercrombie war für mich etwas wie Pudding an die Wand nageln ...
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bluttrinker13
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Re: Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von bluttrinker13 »

Ich finde, Kriegsklingen bzw. die First Law Trilogie macht es einem mit dem ersten Band nicht leicht, in die Reihe reinzukommen.
Der Anfang ist sehr zäh, Jezal dan Luthar bspw. ein schwieriger und langweiliger Charakter der mE auch zu viel Raum bekommt. Ich hab es weitergelesen aufgrund der festen Empfehlung dass es dann noch richtig gut wird, und bei Gott das wird es, spätestens in Band 2 geht die Post ab, vor allem wenn die zentralen Chars zusammengeführt und ausreichend entwickelt wurden.

Kann aber verstehen, wenn die Leute zu First Law keinen Zugang finden bzw. das Buch zu früh weglegen.

Hab die Folge nicht gehört, aber Falko, liest du die Reihe jetzt eigentlich weiter?
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falko
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Re: Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von falko »

Ich wäre schon etwas neugierig, aber noch mal viele hundert Seiten neben all dem anderen, was wir lesen ... puh.
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Hekosi
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Re: Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von Hekosi »

Joe Abercrombie ist schon einer meiner Lieblings-Fantasy-Autoren, wobei es schon ein paar Jahre her ist, dass ich seine Bücher gelesen habe. Die Welt oder die Story (also die große Queste, auf die die Protagonisten geschickt werden) ist aber wirklich nichts derart neues/erstaunliches. Damals zumindest haben mich aber die Charaktere überzeugt, die (abgesehen vom wunderbaren Zynismus) einfach fehlerbehafteter/realistischer waren als die idealistisch-überhöhten Protagonisten der meisten anderen Fantasy-Literatur. Falls da jemand noch Autoren (absehen von Abercrombie und G.R.R.Martin)/Bücher weiß, die das ähnlich gut hinkriegen, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar!

Aber ich finde die First-Law-Trilogie auch nicht die besten Werke von Abercrombie, sondern seine Einzelbände (Best served Cold, The Heroes, Red Country) besser: Insbesondere "The Heroes" ist ein wirklich innovatives Werk, in dem das gesamte Buch zeitlich nur eine Schlacht abdeckt. Dabei nehmen die Kampfsequenzen aber nur einen sehr kleinen Teil der Geschichte ein, sondern es geht um die ganzen Individuen, die da auf beiden Seiten in den Vorbereitungen und Zwischenschritte der Schlacht stecken. Von der Offiziersgattin, die im Generalstab politische Ränke zum Wohle ihres Mannes schmeidet, oder dem alten Korporal, der mal wieder einigen Jungspunden beibringen soll wie man so einen Krieg überlebt (indem man am besten weit weg von den Kämpfen ist). Es werden eine Vielzahl Leute vorgestellt und diese können dann trotzdem plötzlich sterben (nicht mit heldenhaften Pathos, sondern durch pures Pech). Ich habe glaube ich noch kein Buch gelesen, das so sehr wie ein Antikriegsfilm wirkt.
Zuletzt geändert von Hekosi am Di 9. Mär 2021, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
bluttrinker13
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Re: Bonsufolge 8: Kriegsklingen

Beitrag von bluttrinker13 »

The Heroes / Heldenklingen habe ich gerade fast durch, 85% sagt der Kindle.

Ist wirklich fantastisch, vor allem diese zeitliche Unmittelbarkeit und Flüssigkeit der Ereignisse (Wie er in den Kampfhandlungen die Charaktere wechselt, famos, oder?), das treibt "handlungsgetriebene" Literatur wirklich mal auf das next level imo. Ich hab es an anderer Stelle schon mal mit einem (komplexen) Theaterstück verglichen, wo alles am Platz ist und jede Bewegung eine neue (Gegen-)Bewegung auslöst. Ganz groß, aber auch ganz anders als die eher charaktergetriebenen Werke. Bin gespannt auf das Ende. :D
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