Folge 84: Eine ganz dumme Idee

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falko
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Folge 84: Eine ganz dumme Idee

Beitrag von falko »

Der schwedische Autor Fredrik Backman hat uns mit seinen letzten beiden Romanen mehr als überzeugt, daher haben wir nicht lange gezögert, als wir seine Neuveröffentlichung entdeckt haben. Diesmal geht es um einen missglückten Bankraub, der in eine stümperhafte Geiselnahme mündet. Wenn das Buch beginnt, ist sie schon zu Ende gegangen, aber vom Geiselnehmer fehlt jede Spur …

Backman erzählt in der Rückschau, was sich zugetragen hat, und schon bald wird deutlich, dass mehr dahintersteckt. Aber reicht das, um den ganzen Roman zu tragen, oder war es eine ganz dumme Idee, dass wir uns auf ihn gestürzt haben?

Viel Spaß mit der neuen Folge!

Folge 84: Eine ganz dumme Idee
"I must say I find television very educational. The minute somebody turns it on, I go to the library and read a good book." - Groucho Marx
Shenmi
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Registriert: Sa 23. Mär 2019, 11:06

Re: Folge 84: Eine ganz dumme Idee

Beitrag von Shenmi »

Ich habe den Podcast noch nicht angehört und bin sehr gespannt, wie ihr das Buch fandet.
Anfangs war ich nämlich alles andere als begeistert, die ersten Kapital glaubte ich noch, versehentlich den Klappentext bzw. eine Zusammenfassung zu lesen. Backman nahm einfach alles vorweg und fasste zusammen, was ich für den Plot hielt. Und dann diese schrecklichen Sprünge, vor zurück und wieder zum Anfang. Das hat mich derart gestört, dass ich zwischen Seite 50 und 70 tatsächlich überlegte, ob ich es abbreche.
Die Charaktere, die ich später liebte, gingen mir anfangs richtig auf die Nerven. Ich fand das alles sehr skurril und unlogisch, konnte mir einfach keinen Reim drauf machen. Irgendwann hat es dann aber Klick gemacht und ich war richtig begeistert.
Lachen, weinen, lieben, fühlen - alles drin. Besonders die humorigen Passagen mochte ich, beispielsweise wenn sie darüber streiten, was eine Chaiselongue/Diwan ist oder eine Hawai Pizza, während der pedantische Roger sowieso aufschreibt was ihm beliebt. :)
Auch wie Backman immer wieder verhindert, dass es in Clownesque abgleitet, wie er ernste Töne anschlägt und mit Sprache spielt - einfach großartig!

Ein wenig gehadert habe ich allerdings mit dem großen Twist, bzgl. der Identität des Geiselnehmers. Da kam wieder mein analytischen Lesen durch und ich habe mich geärgert, weil Backman mir nie die Möglichkeit eingeräumt hatte, von selbst drauf zu kommen.
Im Nachhinein glaube ich sowieso, dies war mein großes Problem, am Anfang: Ich hatte eine bestimmte Erwartungshaltung und war etwas konsterniert, weil diese vom Autor torpediert wurde. Erst als ich mich drauf eingelassen habe, funktionierte es dann.

Fazit: Hätte ich dieses Jahr nur ein Buch lesen dürfen, hätte ich dieses gewählt!
Dabei hatte ich direkt vorher "Daisy Jones and the Six gelesen" und war auch davon schwer begeistert.
Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend-bewahre aber das Aussehen einer Rose" - Pita Amor
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