Folge 92: Thema "Onleihe"

Hier wird über die aktuelle Folge diskutiert. Und über alle anderen natürlich auch.
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Sebastian Solidwork
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Schön Folge, gut gebrüllt ihr Löwen!
Traurige Wahrheit

Noch was zu nicht-Amazon-Geräten:
Man muss nicht in den integrierten Shops kaufen.
Ich habe ein Pocket Inkpad 3 und kaufe eBooks bei Hugendubel. Diese und lade sie mir per Dropbox aufs Gerät (die Anbindung ist eine spitzen Idee). Kauf per Smartphone auf der Webseite und dann in Dropbox ablegen.
Wenn ich mich nicht täusche haben die meisten trotzdem ein DRM-Schutz per Adobe-ID.
Ich lade mir immer eine "rohe" Datei herunter und erst auf dem Lesegerät, auf dem meine Adobe-ID hinterlegt ist wird sie "entpackt", lesbar gemacht.
Fazit: Selbst mit DRM kann man eBooks flexibel kaufen.

Außer ich missverstehe etwas.
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Sebastian Solidwork
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Ich hatte auch einmal ein großes Onyx Boox, fand das aber eher mäßig.
Das Gerät war schon gut, aber leider gab es bald keine Updates mehr und ich saß auf einem Android fest.
Außerdem gab es nur wenig Speicher für das installieren von Apps.

So viele neue Geräte wie die machen, habe den Eindruck, dass die vor allem Oneshots machen.
Jedes Gerät hat ein neues Feature, Hardware oder Software mit dem man die Kunden lockt.
Wenn genügend Geräte verkauft wurden, bringt man das nächste raus.

Ich rate von Onyx Boox ab.
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falko
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von falko »

Sebastian Solidwork hat geschrieben: Sa 2. Apr 2022, 14:25 Jedes Gerät hat ein neues Feature, Hardware oder Software mit dem man die Kunden lockt.
... und da falle ich exakt in die Zielgruppe, hust
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Sebastian Solidwork
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von Sebastian Solidwork »

Dito, eigentlich.
Noch habe ich mir ein Smartphone mit EInk-Display verkniffen …

Onyx ist mir das zu inflationär.
Das geht auch nachhaltiger.
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Dennis
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von Dennis »

Ich nutze die Onleihe gerne und ausgiebig und bin froh, dass es diese Möglichkeit gibt. Es ist nicht so, dass ich sie nutze, weil mir das Geld für ein neues Buch fehlt. Ich habe jedoch festgestellt, dass mir 13 Euro für ein Taschenbuch oder ca. 20 Euro und mehr für das gebundene Pendant für einmaliges auslesen zu viel ist. Jedoch sehe ich es nicht generell so. Ich habe Lieblingsautoren und -autorinnen, denen ich mein Geld mit Vorliebe schenke. Wenn ich einen Autor oder eine Autorin nicht kenne, dann leihe ich mir erstmal lieber das eBook. Bei Gefallen wird es dann in gedruckter Form gekauft, wenn ich mir gut vorstellen kann, das Buch dann auch noch öfter als nur einmal lesen zu wollen.

Nicht ganz so piesig bin ich, wenn eBooks meiner sog. Wunschliste im Angebot sind. Einmal monatlich hauen Verlage viele neue Angebote raus, dann schlage ich dort einfach zu ohne zuvor den Weg über die Onleihe gegangen zu sein, weil ich mir dann denke: "Dieser Preis ist angemessen - selbst für einmaliges lesen". Es ist also durchaus eine Preisfrage (der Bücher), die darüber entscheidet wie sehr ich die Onleihe nutze. Ich würde mehr blind kaufen, wenn die Preise generell niedriger wären. Deshalb beziehe ich so gerne gebrauchte Bücher über Reseller.

Zusammengefasst: Was nun ein angemessener Preis ist, liegt in der Betrachtung eines jedem selbst. Für mich ist aber ganz klar, wo die Grenze für einen blinden Kauf liegt. Momentan wird diese nur erreicht oder unterschritten, wenn ich ein Buch aus einem Angebot beziehe, es gebraucht kaufe oder leihe. Neuerscheinungen kaufe ich nur von von mir geliebten AutorInnen. Diese sind aber inzwischen fast alle verstorben.
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Peter
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von Peter »

Bibliotheken und Onleihe habe ich noch nie benutzt, da ich die Bücher im Regal haben möchte. Aber die in meinen Augen unangemessen hohen Preise sind auch für mich der Grund, wieso ich mein Kaufverhalten grundlegend geändert habe. Früher habe ich quasi alles direkt beim Erscheinen gekauft, heute hole ich dagegen fast überhaupt keine neuen deutschen Bücher mehr, sondern greife zu gebrauchten Ausgaben, "Mängelexemplaren" oder zu den englischen Originalen.

Ich weiß sogar noch genau den Punkt, an dem das bei mir gekippt ist, nämlich als 2009 "1Q84" meines Lieblingsautors Murakami für 32€ erschienen ist. Da habe ich mir gesagt "Ihr könnt mich mal" und seitdem fast kein neues deutsches Buch mehr geholt. Einige Zeit später hatte ich es dann gebraucht für 3€ in einem neuwertigen Zustand in meinen Händen, was mich in meiner Entscheidung nur noch weiter bestärkt hat. Ähnlich sah es zuletzt z.B. bei Murakamis "Commendatore" aus: Bei uns zahlt man 2*25€ (auf englisch sind es übrigens nur 1*15€ fürs Hardcover) - ich habe kurz nach Erscheinen Remittenden für 2*7€ erworben.

ebooks hole ich mir normalerweise nicht (da man diese schlecht ins Regal stellen kann), aber bei englischen Schnäppchen kann ich gelegentlich dann doch nicht widerstehen. Z.B. gab/gibt es fast alles von Claire North für jeweils 99ct, aktuell auch ihren neuesten, nur wenige Monate alten Roman.
gracchus
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von gracchus »

Onleihe nutzte ich seit langem nicht mehr. Zu kompliziert. Ewige Wartelisten. Das Angebot in Berlin eher mau. Aber die Angebote der Shops nutze ich intensiv. 2,99 bis 5,99 euro gebe ich aus. Ich denke 4,99 euro ist der häufigste Preis. Einführungspreise, Aktionspreisbücher, kurze Deals, Schnäppchen der Woche, Longseller reduziert usw. Ich kaufe bei Ebook.de. Momentan arbeite ich meine e sub ab. Die Preise der normal angebotenen Ebooks steigt eher, nicht aber der Schnäppchen. Die Preise der tatsächlichen gekauften ebooks sinkt eher, da die Kunden auf bargains aus sind. Wurde irgendwann mal untersucht und ich hatte es beim recherchieren entdeckt. Habe die Quelle leider nicht mehr. Amazon Publishing verkauft Ihre Ebooks regulär zu diesen Preisen. Ich kaufe da zwar nicht ein aber ich denke eine Menge anderer Leute.
Heute habe ich zum Beispiel Sapkowskis zweites Buch der Hexer Saga für 5,99 euro gekauft. Kommt nicht bei Skoobe vor und koster normal 12,99 Euro.
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Thorsby
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von Thorsby »

Zu Falkos Frage nach einem ordentlichen freien Ebook-Shop würde ich gerne auf http://www.beam-shop.de verweisen. Meine präferierten Genres sind - ganz KapitelEins-kompatibel - SciFi, Fantasy, Krimi und Thriller, Historie und ab und an Sachbuch. Beim Beam-Shop mit seinen Schwerpunkten fühle ich mich so gut versorgt, dass ich eigentlich nur dort kaufe. DRM-freies EPUB-Format übrigens, stattdessen werden allenfalls Wasserzeichen eingesetzt. Und auch die großen Verlage sind mit ihrem Angebot meinem Eindruck nach ziemlich komplett vertreten.

Mein Workflow: Epub -> Calibre -> Kindle Oasis.
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falko
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von falko »

Ach Gott, bei Beam müsste ich auch noch ein 10 Jahre altes Konto irgendwo haben ... :D

Dachte gerade: gehören die nicht zu Bastei? Inzwischen nicht mehr: https://buchmarkt.de/meldungen/bastei-l ... shop-gmbh/
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tanair
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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Beitrag von tanair »

Mir hat die Folge sehr gefallen. Ich bin froh, dass die Probleme mit der Onleihe und dem eBook Markt in Deutschland so offen angesprochen werden. Mir war auch nicht bewusst, dass Autoren nur 4,7 Cent pro Ausleihe eines Buches erhalten.
Meine Anmerkungen:

eBook Reader
Tatsächlich hätte ich den neuen Onyx Boox Leaf empfohlen, da er recht schlank ist und auf Android 10 läuft. Technisch kann es mit allen eBook Readern mithalten (300 dpi, Warmlicht, 7 Zoll, 32 GB Speicher). Als Prozessor ist ein Snapdragon 636 verbaut. Der ist zwar etwas veraltet, aber für einen eBook Reader sollte es ausreichend sein. Der Vorteil von Android ist, dass man so die Kindle App installieren kann und somit Zugriff auf alle Amazon Bücher hat. Normale ePub Dateien können natürlich auch hochgeladen werden. Auch andere Apps wie z.B. Skoobe oder Onleihe. Gleichzeitig nutze ich es auch als ePaper Tablet zum Lesen von digitalen Aussagen der SZ und NYT.

eBook Shop
Ich kaufe mittlerweile meine Bücher von Ecobookstore. Das ist Familienunternehmen, die auch Umweltschutz achten.

Onleihe
Ich bin zwar auch bei der Onleihe der Stadtbiblothek Nürnberg angemeldet, aber tatsächlich ist es so, wie es beschrieben habt: viele Bücher sind gar nicht verfügbar und wenn dann steht man ewig auf der Warteliste. Zudem ist die Leihe auf max. 21 Tage begrenzt. Wenn man nicht täglich zum Lesen kommt, reichen einen 21 Tage nicht. Ich habe mir auch probeweise Bücher ausgeliehen, aber wirklich nutzen tue ich die Onleihe nicht.

Bibliotheken allgemein
Ich komme auch aus einer Arbeiterfamilie und war als Kind froh, dass es Bibliotheken gab, wo man sich kostenlos (bis auf die Jahresgebühr) Bücher ausleihen konnte. Die großen Bestseller waren zwar oft schnell vergriffen, aber ich war auch froh mit dem was ich gefunden habe. Meine Eltern hätten es sich nicht leisten können ständig neue Bücher zu kaufen.

eBooks
Leider ist der eBook Markt in DE ein Trauerspiel. eBooks kosten fast gleichviel wie Bücher, obwohl die Kosten für einen Verlag deutlich geringer sind.
Beispiel das Buch: Der Gesang der Flusskrebs. Taschenbuch: 11,99 € / eBook: 11,99 €
Warum kostet das eBook genauso viel wie das Taschenbuch, obwohl keine Kosten für Papier, Druck, Lagerung und Versand anfallen?

Zum Vergleich das gleiche im Original auf Englisch: Where the Crawdads Sing
Taschenbuch: 8,19 € / eBook: 2,99 €

Für 2,99 € würde ich ein Buch ohne viel nachzudenken mitnehmen. Aber bei 11,99 € überlege ich mir schon genau, ob mir das Buch gefallen wird.
Ich glaube bei fairen Preisen für eBooks würden viel mehr verkauft werden. Ich bezweifle auch, dass es einen großen negativen Einfluss auf die Buchverkäufe hätte, da viele gedruckte Bücher bevorzugen und sie sich ins Regal stellen. Manche kaufen sich sogar beides: eBook für Unterwegs und Buch für zu Hause.

Ich glaube viele Verlage verstehen nicht, dass man mit günstigeren Preisen mehr verkaufen kann. Und sobald ein Leser von einer Buchserie oder einem Autor überzeugt ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Leser weitere Bücher kaufen. So macht es Amazon mit ihren exklusiven eBooks. Oft wird er erste Teil einer Kriminalserie für 99 Cent verscherbelt, um dann weitere Bücher der Serie verkaufen zu können, oder mehr Kindle Unlimited Abos abschließen zu können.
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