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Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: So 9. Dez 2018, 11:46
von falko
Unsere kommende Folge 10 wird sich ums literarische Übersetzen drehen. Da werde ich davon erzählen, was meine Erfahrungen sind und welche Herausforderungen dabei auftreten.

Wenn es bestimmte Aspekte oder Fragen gibt, die euch bei diesem Thema interessieren, könnt ihr sie gern hier reinschreiben. :)

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Mo 10. Dez 2018, 07:54
von Nordhesse80
Hallo

Den zeitlichen Aufwand für eine Übersetzung und wo dabei immer wieder Probleme auftreten, werdet ihr ja sicherlich behandeln, also bleibt mir nicht viel an Fragen. ;)

Vielleicht könnt ihr mal einen etwas komplizierteren (einfach geht auch :D ) Beispielsatz nehmen und ihn beide übersetzen. Der Vergleich wie ihr beide es lösen würdet, wäre sicherlich mal interessant.
Ansonsten viel Spaß beim aufnehmen. :mrgreen:

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Mo 10. Dez 2018, 12:50
von NobodyJPH
Spannend finde ich, wenn durch den Übersetzer Anpassungen aufgrund kultureller Unterschiede zwischen Ausgangsland und Zielmarkt vorgenommen werden müssen. Mich würde daher interessieren inwiefern ein Übersetzer solche Anpassungen überhaupt vornehmen darf oder sollte (i.S.v. den Ausgangstext nicht verfälschen).

Da meine Frau ein entsprechendes Studium abgeschlossen hat, habe ich hier allerdings einige Vorkenntnisse. Es gibt einige interessante Geschichten z.B. über Autonamen, die dann in anderen Sprachen plötzlich Schimpfwörter darstellen oder Namen, die aufgrund abergläubischer Ängste plötzlich als Unglücksbringer gelten (siehe Stichwort Tetraphobie). Entsrpechende Anekdoten dürfen natürlich gerne angebracht werden. :)

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Mo 10. Dez 2018, 13:36
von falko
NobodyJPH hat geschrieben:Da meine Frau ein entsprechendes Studium abgeschlossen hat, habe ich hier allerdings einige Vorkenntnisse. Es gibt einige interessante Geschichten z.B. über Autonamen, die dann in anderen Sprachen plötzlich Schimpfwörter darstellen oder Namen, die aufgrund abergläubischer Ängste plötzlich als Unglücksbringer gelten (siehe Stichwort Tetraphobie). Entsrpechende Anekdoten dürfen natürlich gerne angebracht werden. :)
Ach je, lass sie bloß nicht unsere Folge hören, sie hat sicher mehr Ahnung als ich, der nur so ein Feld-Wald-und-Wiesen-Anglist ist. :D

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Mo 10. Dez 2018, 16:03
von tdiver
Ist es für einen Übersetzer von Vorteil gleichzeitig Schriftsteller/Buchautor zu sein, oder steigt dadurch die Gefahr dass er das Werk durch seinen eigenen Schreibstil verfälscht?

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Di 11. Dez 2018, 07:52
von NobodyJPH
falko hat geschrieben:Ach je, lass sie bloß nicht unsere Folge hören, sie hat sicher mehr Ahnung als ich, der nur so ein Feld-Wald-und-Wiesen-Anglist ist. :D
Na gut. Und dabei hatte ich mir fest vorgenommen, den Podcast Satz für Satz zu dekonstruieren. :twisted:

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Di 11. Dez 2018, 08:03
von falko
NobodyJPH hat geschrieben:Na gut. Und dabei hatte ich mir fest vorgenommen, den Podcast Satz für Satz zu dekonstruieren. :twisted:
Bild

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Di 11. Dez 2018, 13:58
von fiorell
Nordhesse80 hat geschrieben: Vielleicht könnt ihr mal einen etwas komplizierteren (einfach geht auch :D ) Beispielsatz nehmen und ihn beide übersetzen. Der Vergleich wie ihr beide es lösen würdet, wäre sicherlich mal interessant.
Das ist eine spannende Idee, das würde mich auch interessieren!

Häufig geht es beim Thema Übersetzungen ja um Übersetzungen ins Deutsche. Wie ist es denn mit der Gegenrichtung? Es würde mich sehr interessieren, was ihr dazu zu sagen habt.
  1. Was sind Schwierigkeiten bei der Übersetzung aus dem Deutschen (insbesondere ins Englische)?
  • Habt ihr einen Überblick, wie da die mittlere Qualität so ist?
  • Lest ihr selbst manchmal Romane auf Englisch, die ursprünglich auf Deutsch erschienen sind? Wenn ja, warum?
  • Übersetzt Falko auch in dieser Richtung?
Zu guter Letzt frage ich mich noch, woran ihr für euch entscheidet, wann ihr das Original und wann die Übersetzung lest. Ich halte das für mich etwas zufällig, ich fühle mich ganz wohl wenn ich am Ende so ungefähr bei 50/50 Deutsch/Englisch rauskomme. Keine Ahnung warum genau oder woran ich das fest mache.

Das waren jetzt einige Fragen, vielleicht redet ihr ja über die ein oder andere :)

Grüße,
Fiorell

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Mi 12. Dez 2018, 20:47
von Vossinger
Mir ist noch eine Frage eingefallen: Wie sollten Eigennamen optimal übersetzt werden. Ich kann mich erinnern, dass Jochen sich mal über "John Schnee" aufgeregt hat. -Allerdings sind aus dem Original übernommene Namen wesentlich weniger verständlich und charakterisierend für den deutschen Leser. Was ist denn da der Königsweg?

Diese Fragen hatte ich schon bei Facebook drin: Wird eher übersetzt mit dem Grundsatz 'Der Autor ist tot' und man nimmt nur den Text als Vorlage, oder ist es essenziell die Autorin/den Autoren zu kennen, die privaten Hintergründe, die bisherigen Publikationen?

Eine andere aber ähnliche Frage ist, wie wichtig es ist, in welchem Umfeld der Originaltext geschrieben wurde (Jahr, Land, Politische Zeit etc.)

Re: Eure Fragen zum Thema "Übersetzungen"

Verfasst: Mi 12. Dez 2018, 21:20
von MeadowSleeper
Marcel Reich-Ranicki hat mal gesagt, dass Übersetzungen aus Sprachen, die weit verbreitet sind, oft wesentlich schlechter sind, als Übersetzungen aus Sprachen, die man in Deutschland kaum spricht. Er begründete das damit, dass sich zu viele Menschen Übersetzungen z.B. aus dem Englischen zutrauen, ohne das Übersetzer-Handwerk wirklich zu können.

Meine Fragen dazu:
1. Ist das auch euer Eindruck?
2. Was gehört denn zu den wichtigsten Grundlagen des "Übersetzer-Handwerks"? Damit meine ich natürlich nicht nur, dass man die Sprache kann, sondern welche Fähigkeiten sollte man darüber hinaus noch besitzen?

Und noch eine Frage unabhängig davon:
Wie wählt eigentlich ein Verlag einen Übersetzer aus? Bewirbt man sich oder bekommt man Angebote, weil sich die Verlage die bisherigen Übersetzungen des jeweiligen Übersetzers durchgelesen haben? Oder sind das verlagsinterne Übersetzer mit Festanstellung? Hat man ein Vorrecht auf eine Übersetzung, wenn man in der Vergangenheit schon einmal einen Autoren übersetzt hat?