Jetzt wo ich schon mal angemeldet bin, möchte ich das auch nutzen, um mich produktiv einzubringen.
Ich bin neulich auf
Das Spiel der Macht von Robert Penn Warren gestoßen. (auf Englisch
All the Kings Men; der Roman hat den Pulitzerpreis 1947 gewonnen)
Mit knapp 800 Seiten wäre es zwar ein ziemlicher Brocken für eure Leseliste, aber das Buch ist wirklich gut.
Im Kern geht es um einen amerikanischen Gouverneur (Willie Stark), der Mafia-like einen Kreis an persönlichen Handlangern hat, den er zum Machtaufbau und -erhalt nutzt. Unser Erzähler, Jack Burden, gehört dazu. Jack ist studierter Historiker und wird von Willie Stark vor allem dazu eingesetzt, nützliche Informationen in der Vergangenheit politischer Kontrahenden zu finden. Heute würde er wohl Tweets von 2011 suchen, aber die Geschichte spielt in den 30ern und da gab es zwar noch kein Internet, aber das öffentliche Image war natürlich trotzdem extrem wichtig.
Der Roman war für mich zwar kein Pageturner, durch den man nur so durchfliegt, aber man merkt von der ersten Seite an, dass man es hier mit einem richtig gut geschriebenen Text zu tun hat. Es sind 10 ca gleich große Kapitel, die sich schön portionieren lassen und jeweils eine Art abgeschlossene Einheit sind - vielleicht fliegt man auch deshalb nicht durch, man hat 10 gute Gelegenheiten für Pausen
Das Buch ist in Deutschland nur noch antiquarisch erhältlich, keine Ahnung wieso. Man hätte es gerade zur US-Wahl super vermarkten können.
https://en.wikipedia.org/wiki/All_the_King's_Men
Davon abgesehen würde ich natürlich eine Folge zu einem Buch meiner Lieblingsautoren Walter Moers und Jack London feiern.