Literaturverfilmungen
Verfasst: Fr 17. Mai 2019, 21:59
Hallo allerseits,
mich wundert, dass nicht in Anbetracht der kommenden Folge schon jemand anderes auf die Idee kam vorab ein wenig über dieses spannende Thema zu reden. Ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt, mit welchem Blick Jochen und Falko auf Literaturverfilmungen schauen werden.
Ich für meinen Teil merke immer wieder, dass das größte Problem dieser Filmgattung schon in ihrem Namen liegt (weshalb ich an dieser Stelle auch einmal einen netten Science-Slam empfehlen möchte: Science Slam von Miku Sophie Kühmel). Denn für mich scheitern Literaturverfilmungen immer dann, wenn sie das sein wollen. Also eine Umsetzung der literarischen Vorlage und dies möglichst "getreu". Die Filme die dagegen am besten für mich funktioniert haben sind dagegen eher Adaptionen. Jetzt mag vielleicht der eine oder andere fragen wo der Unterschied zwischen "Verfilmung" und "Adaption" ist?
Erneut sei gesagt: Schaut den verlinkten Science Slam. Aber gut, ich kann verstehen wenn man darauf keinen Bock hat, daher hier eine kurze Erklärung, wo ich das Problem sehe und Miku Sophie scheinbar ebenfalls. Das Wort "Verfilmung" suggeriert, dass das Buch detailgetrau und eben komplett an die Vorlage gebunden in einem anderen Medium - hier eben der Film - umgesetzt wird. An der Stelle merken wir schon alle den Fehler, oder? Natürlich können mehrere hundert Seiten Text nicht detailgetreu in einem zwei Stunden Film umgesetzt werden! Sprich der Film kann an der Stelle unsere Erwartungen von vornherein nicht erfüllen.
Die Begrifflichkeit "Adaption" hat diesen Pferdefuß nicht. Wir gehen nicht mehr automatisch davon aus, dass die Vorlage perfekt umgesetzt werden muss, sondern sind eher darauf eingestimmt dass Änderungen vorgenommen werden müssen, um zur Art des Erzählens eines Films passen zu können. Aber natürlich reicht dies allein nicht, um einen Film besser zu machen der die Geschichte eines Romans in seinem Medium zu erzählen versucht.
Für mich machen noch weitere Punkte wichtige Eckpfeiler aus, die zwischen guter und schlechter Adaption den Unterschied machen. So finde ich, dass es einen gewissen Respekt vor der Vorlage und ihrer Fans bedarf. Aber auch ein gewisses Verständnis dafür, was die Vorlage so erfolgreich machte. Was sie reizvoll und lesenswert machte. Manchmal ist es aber auch so, dass natürlich gewisse Eigenheiten der Buchvorlage den Filmemachern zu gute kommen. Ich denke Peter Jackson war dankbar darüber wie gern und detailliert Tolkien beispielsweise Landschaften beschrieb. Ganze Seiten, die sich in einem Take gut zusammenfassen ließen, wodurch der Film die Handlung kondensierter Wiedergeben konnte und daher gut tat. Den umgekehrten Weg ging man dann ja mit dem Hobbit und wo das endete wissen wir alle.
Und dann gibt es die Filmadaptionen die so sehr für sich stehen, dass vermutlich vielen gar nicht bekannt sein dürfte, dass sie Adaptionen von Büchern sind. Stirb Langsam beispielsweise oder Mrs. Doubtfire. Auch bei Der weiße Hai und Full Metal Jacket war mir bis vor kurzem nicht klar, dass es filmische Adaptionen sind. Aber vielleicht tut auch das den Filmen letztendlich gut? Denn ähnlich wie bei der Benennung Verfilmung oder Adaption, stehen einem Film andere Erwartungen gegenüber, wenn man nicht weiß dass es ein Buch als Vorlage gibt.
Das sind jetzt nur ein paar (zum teil sicherlich recht offensichtliche) Gedanken zu später Stunde zu dem Thema. Bin gespannt wie sich die Diskussion entwickelt. Und sorry an Jochen und Falko, dass ich nicht bis zu eurer Folge warten konnte
mich wundert, dass nicht in Anbetracht der kommenden Folge schon jemand anderes auf die Idee kam vorab ein wenig über dieses spannende Thema zu reden. Ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt, mit welchem Blick Jochen und Falko auf Literaturverfilmungen schauen werden.
Ich für meinen Teil merke immer wieder, dass das größte Problem dieser Filmgattung schon in ihrem Namen liegt (weshalb ich an dieser Stelle auch einmal einen netten Science-Slam empfehlen möchte: Science Slam von Miku Sophie Kühmel). Denn für mich scheitern Literaturverfilmungen immer dann, wenn sie das sein wollen. Also eine Umsetzung der literarischen Vorlage und dies möglichst "getreu". Die Filme die dagegen am besten für mich funktioniert haben sind dagegen eher Adaptionen. Jetzt mag vielleicht der eine oder andere fragen wo der Unterschied zwischen "Verfilmung" und "Adaption" ist?
Erneut sei gesagt: Schaut den verlinkten Science Slam. Aber gut, ich kann verstehen wenn man darauf keinen Bock hat, daher hier eine kurze Erklärung, wo ich das Problem sehe und Miku Sophie scheinbar ebenfalls. Das Wort "Verfilmung" suggeriert, dass das Buch detailgetrau und eben komplett an die Vorlage gebunden in einem anderen Medium - hier eben der Film - umgesetzt wird. An der Stelle merken wir schon alle den Fehler, oder? Natürlich können mehrere hundert Seiten Text nicht detailgetreu in einem zwei Stunden Film umgesetzt werden! Sprich der Film kann an der Stelle unsere Erwartungen von vornherein nicht erfüllen.
Die Begrifflichkeit "Adaption" hat diesen Pferdefuß nicht. Wir gehen nicht mehr automatisch davon aus, dass die Vorlage perfekt umgesetzt werden muss, sondern sind eher darauf eingestimmt dass Änderungen vorgenommen werden müssen, um zur Art des Erzählens eines Films passen zu können. Aber natürlich reicht dies allein nicht, um einen Film besser zu machen der die Geschichte eines Romans in seinem Medium zu erzählen versucht.
Für mich machen noch weitere Punkte wichtige Eckpfeiler aus, die zwischen guter und schlechter Adaption den Unterschied machen. So finde ich, dass es einen gewissen Respekt vor der Vorlage und ihrer Fans bedarf. Aber auch ein gewisses Verständnis dafür, was die Vorlage so erfolgreich machte. Was sie reizvoll und lesenswert machte. Manchmal ist es aber auch so, dass natürlich gewisse Eigenheiten der Buchvorlage den Filmemachern zu gute kommen. Ich denke Peter Jackson war dankbar darüber wie gern und detailliert Tolkien beispielsweise Landschaften beschrieb. Ganze Seiten, die sich in einem Take gut zusammenfassen ließen, wodurch der Film die Handlung kondensierter Wiedergeben konnte und daher gut tat. Den umgekehrten Weg ging man dann ja mit dem Hobbit und wo das endete wissen wir alle.
Und dann gibt es die Filmadaptionen die so sehr für sich stehen, dass vermutlich vielen gar nicht bekannt sein dürfte, dass sie Adaptionen von Büchern sind. Stirb Langsam beispielsweise oder Mrs. Doubtfire. Auch bei Der weiße Hai und Full Metal Jacket war mir bis vor kurzem nicht klar, dass es filmische Adaptionen sind. Aber vielleicht tut auch das den Filmen letztendlich gut? Denn ähnlich wie bei der Benennung Verfilmung oder Adaption, stehen einem Film andere Erwartungen gegenüber, wenn man nicht weiß dass es ein Buch als Vorlage gibt.
Das sind jetzt nur ein paar (zum teil sicherlich recht offensichtliche) Gedanken zu später Stunde zu dem Thema. Bin gespannt wie sich die Diskussion entwickelt. Und sorry an Jochen und Falko, dass ich nicht bis zu eurer Folge warten konnte