Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Hier wird über die aktuelle Folge diskutiert. Und über alle anderen natürlich auch.
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falko
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Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von falko »

Huch, wir haben Folge 50 und es bei der Aufnahme gar nicht gemerkt. Vielleicht haben wir auch einfach nur unser Chefmodul entfernt, wie es der Killerbot in den Novellen von Martha Wells getan hat, und machen einfach, was wir wollen.

„All Systems Red“, so der Originaltitel der ersten Novelle dieses SF-Universums, wurde mit Preisen zugeworfen, und bildet in der deutschen Ausgabe das erste Viertel. Diese haben wir uns vorgenommen, aber so ganz können wir uns den Lobeshymnen nicht anschließen …

Viel Spaß mit der neuen Folge!

Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Nächste Folge: Robin Hobb: Das Geheimnis der Seelenschiffe
"I must say I find television very educational. The minute somebody turns it on, I go to the library and read a good book." - Groucho Marx
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ABMGW
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von ABMGW »

Die Frage mit der Adressierung als "sie" kann ich aufklären (ich hab mich besonders mit der Übersetzung des Buches beschäftigt): Murderbot wird in der deuschen Übersetzung als "sie" angesprochen weil es 'die" Einheit (SicherheitsEinheit, SecurityUnit) ist. Der Übersetzer hat sogar daran gedacht die Überstzung mit * zu gendern, das aber dann verworfen weil das wirklich nicht zu Murderbot passt, der sich ja als geschlechtsloses Wesen sieht.

Imzwischen ist auch der Roman, also der 5. Teil drausen: leider ist der nicht gut. Hat all die Schwächen der Novellen, und das aufgeblasen auf den fast dreifachen Unfang.
Nimlod
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Nimlod »

Schöne Besprechung.

Weil am Ende kurz erwähnt wurde, ich hab auch mal versucht, Ted Williams' Drachenbeintrhon zu lesen. Auf Deutsch wohlgemerkt, da ich auf Englisch ziemlich langsam bin. Da war direkt nach den Game of Thrones-Büchern. Ich glaub, ich hab nur 10 Seiten geschafft, weil ich vor allem die Dialoge so unerträglich schlecht fand, dass ich aufhören musste. Ist das denn dann ein Problem des Autors und oder auch der Übersetzung?
Insanity
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Insanity »

Nimlod hat geschrieben: Di 11. Aug 2020, 10:56 Schöne Besprechung.

Weil am Ende kurz erwähnt wurde, ich hab auch mal versucht, Ted Williams' Drachenbeintrhon zu lesen. Auf Deutsch wohlgemerkt, da ich auf Englisch ziemlich langsam bin. Da war direkt nach den Game of Thrones-Büchern. Ich glaub, ich hab nur 10 Seiten geschafft, weil ich vor allem die Dialoge so unerträglich schlecht fand, dass ich aufhören musste. Ist das denn dann ein Problem des Autors und oder auch der Übersetzung?
Ich habe mich vor Jahren durch die komplette Drachenbeinthron-Serie durchgeackert, ebenfalls auf deutsch, und fand es einfach nur tierisch anstrengend, viel, viel, viel zu lang und letztendlich absolut enttäuschend. Ich glaube nicht, dass das auf englisch anders gewesen wäre. ;)
Shenmi
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Shenmi »

Leider bin ich keine große Freundin von Kurzgeschichten oder Novellen.
Nicht mal Stephen King konnte mich bisher groß überzeugen.
Bei "If it bleeds" warte ich wohl auch bis es irgendwann mal 5 Euro kostet und selbst dann werde ich noch überlegen.
Die Kurzgeschichten aus Joe Abercrombie's Klingensaga, die ich wirklich mag, habe ich bisher auch nicht gekauft und es ärgert mich. Wegen den Preisen, aber auch weil ich denke: Mach doch einen richtigen Roman mit meinen Helden.
Im hiesigen Fall wäre die englische Ausgabe bestimmt eine Überlegung wert, aber es geht mir ja nicht nur ums Geld.
Ich lese nun mal sehr schnell und bin inhaltlich richtig involviert, dass ich dann einen literarischen coitus interruptus fürchte.
Emotional unbefriedigt und trotzdem schwanger, dass muss ich nicht haben. :)
Ich habe es wirklich probiert, zuletzt mit dem hoch gelobten Ted Chiang. Fazit : Alles ganz nett, aber für mich sind das halbe Storys, die aufhören wenn mein Interesse entflammt. So das überhaupt klappt.

An der nächsten Folge werde ich mich auch mal wieder beteiligen, (hoffentlich) gute Phantasie geht immer.
Ich bin eitel, hochmütig, tyrannisch, blasphemisch, stolz, undankbar, herablassend-bewahre aber das Aussehen einer Rose" - Pita Amor
Nimlod
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Nimlod »

Insanity hat geschrieben: Di 11. Aug 2020, 17:57
Ich habe mich vor Jahren durch die komplette Drachenbeinthron-Serie durchgeackert, ebenfalls auf deutsch, und fand es einfach nur tierisch anstrengend, viel, viel, viel zu lang und letztendlich absolut enttäuschend. Ich glaube nicht, dass das auf englisch anders gewesen wäre. ;)
Das hört sich an, als dass ich der Reihe keine Chance mehr geben werde...^^
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Peter
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Peter »

Wie schon im anderen Thread erwähnt war der Murderbot für mich das Äquivalent zu einem Schokoriegel. Und viel mehr als ein solcher wären mir die weiteren Novellen dann auch nicht wert. 2-3€ für die ebook-Ausgabe sind okay, aber 8€? Nee. Da warte ich dann auf entsprechende Angebote, oder lasse es halt bleiben.
Akill0816
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Akill0816 »

Diesmal habt ihr mich wahrscheinlich vor einem Fehlkauf bewahrt. Eure Besprechung klingt so als würde die Geschichte bei mir noch weniger funktionieren als bei euch. Ich war kurz davor meinen Audiblecredit für diesen Monat auf den Roman anzuwenden. Aber die Besprechung hat mich von diesem Plan abgebracht. Die Dinge, die ihr ansprecht, klingen alle so als ob mich das Ding in keiner Weise anspricht.

Diese ganze Geschlechtsdiskussion ist nichts was mich persönlich interessiert. Ich brauche auch keine X Metaebenen. Wenn ich Scifi lese, möchte ich spannende Geschichten und kreative Ideen. Beides scheint hier nur begrenzt gegeben zu sein. Bei Scifi und Fantasypreisen muss ich momentan echt aufpassen, weil da oft politische Progressivität im Sinne des linken amerikanischen Mainstreams premiert wird und es schwer ist dabei auseinanderzuhalten, wo neben der Message auch die Qualität stimmt.
Ironic Maiden
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Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von Ironic Maiden »

Danke für die Folge!
Ich hab die Novelle heute Nachmittag mal gelesen und ausnahmsweise muss ich mich eurem Urteil nahezu vollumfänglich anschließen. Ich fand die Figur sympathisch und interessant, den Plot aber insgesamt langweilig.

Was die Debatte um das Geschlecht des Murderbots angeht muss ich sagen, dass ich das im Kontext des Buches eigentlich gar nicht relevant fand. Ich habe mir die Figur jetzt auch nicht wirklich als männlich oder weiblich vorgestellt. Dadurch, dass alles aus der Ich-Perspektive erzählt wird und ich die Figur auch so sympathisch fand (und sie in ihrer Genervtheit von den Mitmenschen meiner momentanen Stimmung sehr nahe kommt), fiel es mir sehr leicht, mich mit dem Charakter zu identifizieren. Insofern war "mein" Murderbot" wahrscheinlich weiblich, eben weil ich es selbst bin, aber ich sehe eigentlich keinen Grund, warum das für einen männlichen Leser nicht genauso funktionieren sollte. Abgesehen von den Aussagen zu den "sex parts" gibt es im ganzen Buch auch keine Stelle, an der das Geschlecht für die Handlung irgendeine Rolle spielen würde.
Außerdem hat der Murderbot selbst ja kein Problem damit, Geschlecht bei Menschen als relevante Kategorie zu betrachten und erwähnt dieses auch bei jeder Figur. Da fand ich Ancillary Justice / Die Maschinen, bei dem häufig das Geschlecht von Personen einfach nicht genannt wird, erheblich anstrengender und anspruchsvoller. Insofern ist mMn die Geschlechtslosigkeit hier ein nettes Gimmick, aber kein wirklich relevanter Punkt für den (leider lahmen) Plot.

Ich muss jetzt nicht sofort die nächste Novelle mit dem Murderbot lesen, das war schon eher ein netter palate cleanser zwischendurch, aber Spaß gemacht hat es schon.
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derFuchsi
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Registriert: Di 29. Jan 2019, 15:53

Re: Folge 50: Tagebuch eines Killerbots

Beitrag von derFuchsi »

Hatte das komplette Ding (Nicht nur die erste Novelle) schon ne ganze Weile per Audible Abo in der Bibliothek (Also komplett quasi für nen Zehner gekauft) und als ihr das angekündigt habt habe ich das ganze Teil mal fix angehört.
Eigentlich fand ich den misanthropischen "Introvertiertbot" ja ganz nett, eine Art Seelenverwandter irgendwie :D. Allerdings fand ich den auch wieder nicht interessant genug geschrieben dass ich mich mit dem voll identifizieren könnte. Nach der dutzendsten Beschreibung dass er ja gerade viel lieber seine Serien gucken möchte war zündete der Gag auch nicht mehr so recht. Den Charakter hätte man noch besser machen können war aber auch nicht völlig schlecht. Die ganze Handlung fand ich allerdings auch nur so leidlich spannend. Also kann man lesen wenn man nichts anderes hat, muss man aber nicht unbedingt denke ich. Der Meinung im Podcast stimme ich zu.

Zur Geschlechtergeschichte, ich habe so einem Sicherheitsbot der ja auch "körperlich" derart stark ist instinktiv eine männliche Definition verpasst aber im Prinzip ist es bei einem geschlechtslosen Roboter völlig egal und für die Geschichte auch völlig irrelevant. Vermutlich aus Gründen eher eine deutsche Debatte. Tatsächlich stolperte ich auch über eine Stelle bei der von einer Sicherheitsexpertin oder sowas in der Art die Rede ist als die der Bot sich ausgegeben hatte (Habe die Stelle nicht mehr ganz im Kopf und nachschlagen ist im Hörbuch eher schlecht). Der Vergleich mit der englischen Version wäre mal interessant gewesen an den Stellen. Ich schätze mal hier ist man wieder über das leidige Thema Sexus vs Genus gestolpert. Dazu hat man ja in den letzten Jahren ja ein sehr gespanntes Verhältnis hierzulande. Würde mich nicht wundern wenn es im englischen alles komplett neutral formuliert wäre. Dann wären die Gründe für die Entscheidung in der deutschen Version mal interessant gewesen.


Danke übrigens an der Stelle für den Hinweis aufs englische Sex vs Gender, das hatte ich so nicht auf dem Schirm. Wieder was gelernt, war mal was zum nachdenken.
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