Zuerst möchte ich mich bei euch für den Podcast und im Besonderen für diese Folge bedanken. Mein Freund hat mir "Kleine Stadt der großen Träume" überraschend geschenkt, nachdem er die Folge gehört hat, ich selbst hatte zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts von euch mitbekommen. Das ist nun ein paar Wochen her. Mittlerweile habe ich (fast) alle Folgen (nach-)gehört und bin ein großer Fan geworden - ich mag eure Art zu sprechen, eure Ansätze und vor allem finde ich in eurem Podcast endlich einen Bezug zu meinem Literaturwissenschaftsstudium, den ich bisher im Alltag vermisst habe.
Lange Rede, kurzer Sinn: es macht Spaß euch zu hören und Romane im Hinblick auf eine neue Folge hin zu lesen bzw. auch nach dem Hören einer Folge mit der Lektüre zu beginnen!
Als ich nun den Roman in den Händen hielt, war ich mehr als skeptisch. Dieses Cover erweckte in mir den absolut falschen Eindruck bzgl. der Handlung. Mich würde wirklich interessieren, was sich der deutsche Verlag dabei gedacht hat, gibt es dazu vielleicht irgendwelche Informationen?
Auch der Klappentext ist meiner Meinung nach wirklich misslungen, es wird nicht mal erwähnt, dass es sich bei der Sache, "die alle Einwohner Björnstadts eint" um Eishockey handelt; kurzum: einen schwierigeren Start hätte dieser Roman bei mir kaum haben können!
Vielleicht war ich gerade aufgrund meiner geringen Erwartungen umso begeisterter, je weiter die Geschichte in die Tiefe ging.
Ich bin, im Gegensatz zu euch und einigen anderen hier, ein riesiger Skandinavien- und vor allem Schweden-Fan. Ich war schon öfters dort, lerne schwedisch und auch die skandinavische Literatur hat einen hohen Stellenwert für mich. Die Vorgänge, die sich in einer Kleinstadt wie Björnstadt abspielen, könnten vielleicht als übertrieben bezeichnet werden, doch wenn man ein bisschen hinter die schwedischen Kulissen blickt, denkt man womöglich anders: eine ganze Stadt ist von einem Eishockeyspiel einer Jugendmannschaft gefesselt und in gewisser Weise abhängig, das kann doch nur übertrieben sein! – ist es auch, soll es auch sein, immerhin will man ja Spannung erzeugen und eine gute Geschichte erzeugen, aber es hält sich trotzdem soweit im Rahmen, dass die Charaktere und der Verlauf der Handlung nicht darunter leiden.
Wenn der Roman in den USA spielen würde, könnte man Eishockey ohne weiteres durch Football oder Baseball ersetzen, in Deutschland oder England würde die Geschichte vielleicht auch mit Fußball funktionieren.
Mir hat das Lesen von „KSDGT“ (wieso wurde denn auch der Titel so verhunzt?!) unendlich viel Spaß gemacht, ich tendiere dazu für mich gute Bücher zu verschlingen und ZU schnell zu lesen, darum freue ich mich schon, wenn ich den Roman ein zweites Mal lesen werde. Auf die Fortsetzung bin ich sehr gespannt, hoffentlich erfahren wir mehr über Benji, einer meiner Lieblingsfiguren, nicht nur in diesem Roman. Ich war ihm im Laufe der Lektüre so ambivalent eingestellt, wie selten einem Protagonisten zuvor, seine Entwicklung war so unglaublich stark, er hat mich immer wieder überrascht.
'I do believe something very magical can happen when you read a good book' (J.K. Rowling)