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von Ironic Maiden » Do 21. Jan 2021, 19:31
Ich mache im Moment mehr Sport und gehe mehr spazieren, daher höre ich mehr Hörbücher. Da ich Hörbücher irgendwie anders verarbeite als wenn ich richtig lese, brauchen diese einen nicht zu komplizierten aber actionreichen Plot und nicht zu viele verschiedene Personen, damit ich nicht den Faden verliere. Und damit bin ich dann im Young Adult - Thriller- und Horrorbereich angekommen.
Das erste Hörbuch, das mich ausgezeichnet unterhalten hat, ist Five Total Strangers von Natalie D. Richards, das es wohl leider nicht auf Deutsch gibt. Es geht um fünf Teenager, die an einem Provinzflughafen stranden als wegen eines Schneesturms ihr Anschlussflug gestrichen wird, und die daraufhin gemeinsam ein Auto mieten, um die Weiterreise anzutreten. Auf der Fahrt durch den Schneesturm passieren dann natürlich beängstigende Dinge: Gegenstände verschwinden, eine Waffe taucht auf, finstere Geheimnisse kommen ans Tageslicht, es gibt Paranoia und ständig wechselnde Allianzen. Der ganze Roman spielt nahezu in Echtzeit nur während der Autofahrt. Natürlich ist das keine "große" Literatur, sondern ein netter kleiner Thriller, der aber durchaus spannend und gut zum Nebenherhören ist. (Im Grunde wie ein Mittelbudgetthriller, der in den 90ern um 22.15 auf Pro7 gelaufen wäre.)
Daraufhin habe ich noch ein weiteres Hörbuch von der Autorin gehört, nämlich One Was Lost, in dem eine Gruppe von Teenagern auf einem Campingtrip plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten und von einem Unbekannten tyrannisiert wird. Das war auch unterhaltsam, aber insgesamt weniger spannend und meiner Meinung nach auch weniger durchdacht als "Five Total Strangers".
Im Moment höre ich Clown in a Cornfield von Adam Cesare, über - Überraschung! - eine Gruppe von Teenagern, die in klassischer Slashermanier nach und nach von einem als Clown verkleideten Killer umgelegt werden. Inhaltlich und erzählerisch ist das wirklich kein Meisterwerk, aber es macht Spaß und macht das Schwitzen beim Sport erträglicher. Zudem hat das Buch einen ganz interessanten Subtext, den im Hintergrund geht es letztendlich auch um Konflikte zwischen jung und alt bzw. progressiv und reaktionär. (Subtil ist das nicht, der Slogan der besorgten Bürger ist "Make Kettle Springs Great Again", und ich bin auch noch nicht wirklich überzeugt, dass dem Autor gelingt, was er will, aber ich habe auch noch ungefähr die Hälfte des Textes vor mir.)