Jochen hat geschrieben: ↑Mi 9. Sep 2020, 10:30
... denn jetzt wird's
richtig gut. Die Beziehung zwischen Fitz und dem Fool gehört ist in meinen Augen die beste, die ich in der Fantasy je gelesen habe.
Lieber Jochen, ich muss Dir beipflichten, nachdem ich nun den ersten Band der zweiten Trilogie gelesen habe.
Robin Hobb scheint mir hier wieder in weit besserer Verfassung gewesen zu sein, der Roman wirkt viel gestraffter und fokussierter. Obwohl die ersten 100 Seiten nichts wirklich Aufregendes passiert, hatte ich doch Spaß in der Hütte, mit Harm, dem Wolf und den Besuchern. Allein diese Jinna mit ihren Amuletten fand ich super und endlich hatte ich auch das Gefühl, einen gereiften Fitz zu begleiten, der aber noch genug von seiner Persönlichkeit besitzt. Deswegen funktioniert dann auch der Rest.
Als es dann nach Bocksburg ging, habe ich den exentrischen Leuenfarb gefeiert - keine Ahnung wie er im Englischen heißt - die Attitude passte einfach so wunderbar. Da ist dann auch so viel Musik in dieser Verbindung und ich fand sie viel greifbarer, als noch in den ersten Büchern. Mich verwundert diese Freundschaft zwar nach wie vor, wohl weil ich lange gezweifelt habe, ob sie angesichts der Aufgabe(n) überhaupt echt sein kann. Aber schön ist sie allemal.
Das sind wieder genau die Stärken, für die ich die ersten Bände geliebt habe. Zugegeben, ich war ein bisschen unmotiviert, als sie dann aufgebrochen sind. Meine Befürchtung war einfach, wieder eine ewige Reise zu erleben, wo dasselbe passiert wie im letzten Band.
Aber ich habe mich geirrt, dieses Mal hat Hobb die Reise sowohl spannend gestaltet, als auch die Beziehungen nicht vergessen, aus denen sie so viel Honig saugt.
Jetzt habe ich mich voller Vorfreude in den "Prophet der sechs Provinzen" gestürzt, obwohl ich mir vorgenommen hatte, etwas langsamer zu machen.
Manchmal glaube ich nämlich, es liegt auch an mir. Ich lese irgendwann manisch, weil ich unbedingt wissen möchte wie es weitergeht und verliere dann vielleicht ein wenig den Blick für die Details, weil ich zu sehr auf das große Ganze schaue.
Trotzdem sehe ich hier nicht die Gefahr, wie bei den Sturmlicht Chroniken, wo Sanderson mich irgendwann verloren hat. Bis "Ruf der Klingen" bin ich gekommen, dass leider nun angelesen auf meinem Reader herum dümpelt.
Dafür gefallen mir die Charaktere und Ereignisse viel zu gut, Robin Hobb hat das Netz clever gesponnen.