Re: Folge 51: Das Geheimnis der Seelenschiffe
Verfasst: Di 8. Dez 2020, 22:11
Ich wollte nochmal ein Update geben, denn ich bin jetzt gerade bei etwas über 50% von Band 3, der letzten Weitseher Trilogie.
Das letzte Buch ist überraschend gut, den bei den anderen beiden Trilogien war der dritte Band immer der Schwächste.
Zwischendurch habe ich mal eine Pause eingelegt und zum Anfang wieder festgestellt, wie wohl ich mich inzwischen in der Welt fühle, die Robin Hobb da erschaffen hat.
Dies ist allerdings auch Fluch und Segen zugleich, leider kam ich lange Zeit nicht darauf, was nun verhindert, die Bücher wirklich großartig zu finden.
Bis Fitz Chivalric dann - ich glaube in Band Zwei - kurz Inne hält und bemerkt das er schon über 60 Jahre alt ist und eben kein junger Mann mehr.
Schlagartig wurde mir alles klar, denn in dem Moment habe ich begriffen, dass es mir ebenfalls gar nicht aufgefallen ist oder ich auch nur die Idee hatte. Sein Handeln und auch sein Denken ist kaum anders, als das des 20 jährigen Fitz und das ist sehr schön und irritierend zugleich.
Ich meine das jetzt gar nicht übermäßig kritisch, aber es ist bei allen Figuren so, dass die im Prinzip keinerlei Charakter Progression erfahren.
Chade ist immer das liebenswerte Schlitzohr und wahrt seine Geheimnisse auch dann, wenn es überhaupt keinen Sinn ergibt. Kettricken ist immer die Gute und Gütige, die für alles Verständnis hat und wo ich immer das Gefühl hatte, da wird eine Liebesbeziehung zu Fitz, ganz zart angedeutet.
- Da hätte ich mir mehr gewünscht, genau wie die Sache mit Fitz alter Macht, die Robin Hobb erstaunlich brach liegen lässt. Jedenfalls bis zu diesem Punkt. -
So könnte man durch alle Figuren gehen, bis auf eine Ausnahme: Herzlieb ist ein unglaublich faszinierender Charakter, der sich immer wieder neu erfindet und geheimnisvoll bleibt, selbst wenn er alles Preis gibt. Er hat so viele Facetten und seine Beziehung zu Fitz ist ganz wunderbar vielschichtig und geht weit über Liebe (im Sinne erotischer Anziehung)- ganz toll! Als Leserin wurde ich nie so recht schlau aus ihm und dennoch war es immer eine große Freude, ihm zu folgen. Egal wie schlecht die Zeiten auch sein mochten.
Und dann gibt es noch eine andere Figur, die ich unglaublich spannend fand, über die wir aber kaum etwas erfahren: Die Königin Elliania, der zwar ein ganzes Buch gewidmet ist, die ich aber kaum kennenlernen durfte.
Sie hat später noch einige starke Auftritte, bei denen es dann leider auch bleibt. Ich fand es unglaublich toll, wie alle auf Diplomatie gesonnen haben und wie man jene Ereignisse den Untertanen verkaufen könnte, während die Elliania sich sofort auf die Seite der Familie stellte und sogar den Weg der Gewalt einschlagen wollte. Eine ganz starke Frau, aus der zu wenig gemacht wurde!
Ich fühlte und fühle mich jedenfalls unglaublich wohl in dieser Welt, die dritte Trilogie zu lesen war, wie nach Hause kommen.
Auch wenn der erste Band im Prinzip nur eine 1000 Seiten Einleitung ist und Robin Hobb mit vielen Klischees operiert, um Charakte zu zeichnen (Ungelitten/Wohlgelitten ) und man die ganze Zeit über weiß, dass die sowieso fast alle safe sind.
Der Autorin gelingt es irgendwie mich zu bezaubern, ohne das ich aber sagen könnte, warum.
Meine Frau hat es am besten auf den Punkt gebracht, nachdem sie die dritte Trilogie gelesen hatte. Sie meinte: "Weder der Plot noch die Charaktere stören einen groß beim Lesen" und dem kann ich mich nur anschließen.
Es ist alles irgendwie sehr nett und plätschernd und immer wieder gibt es ganz tolle Ideen - die Seelenschiffe spielen ja schon eine Rolle - die als Eckpfeiler dienen und mich motivieren, weiter zu reisen. Es ist alles sehr gut geschrieben, aber ohne wirklich gut zu sein.
Jetzt lese ich noch die letzten 500 Seiten und werde dann eine Pause machen, bevor ich die Seelenschiffe angehe. Die interessieren mich nämlich wirklich sehr.
Das letzte Buch ist überraschend gut, den bei den anderen beiden Trilogien war der dritte Band immer der Schwächste.
Zwischendurch habe ich mal eine Pause eingelegt und zum Anfang wieder festgestellt, wie wohl ich mich inzwischen in der Welt fühle, die Robin Hobb da erschaffen hat.
Dies ist allerdings auch Fluch und Segen zugleich, leider kam ich lange Zeit nicht darauf, was nun verhindert, die Bücher wirklich großartig zu finden.
Bis Fitz Chivalric dann - ich glaube in Band Zwei - kurz Inne hält und bemerkt das er schon über 60 Jahre alt ist und eben kein junger Mann mehr.
Schlagartig wurde mir alles klar, denn in dem Moment habe ich begriffen, dass es mir ebenfalls gar nicht aufgefallen ist oder ich auch nur die Idee hatte. Sein Handeln und auch sein Denken ist kaum anders, als das des 20 jährigen Fitz und das ist sehr schön und irritierend zugleich.
Ich meine das jetzt gar nicht übermäßig kritisch, aber es ist bei allen Figuren so, dass die im Prinzip keinerlei Charakter Progression erfahren.
Chade ist immer das liebenswerte Schlitzohr und wahrt seine Geheimnisse auch dann, wenn es überhaupt keinen Sinn ergibt. Kettricken ist immer die Gute und Gütige, die für alles Verständnis hat und wo ich immer das Gefühl hatte, da wird eine Liebesbeziehung zu Fitz, ganz zart angedeutet.
- Da hätte ich mir mehr gewünscht, genau wie die Sache mit Fitz alter Macht, die Robin Hobb erstaunlich brach liegen lässt. Jedenfalls bis zu diesem Punkt. -
So könnte man durch alle Figuren gehen, bis auf eine Ausnahme: Herzlieb ist ein unglaublich faszinierender Charakter, der sich immer wieder neu erfindet und geheimnisvoll bleibt, selbst wenn er alles Preis gibt. Er hat so viele Facetten und seine Beziehung zu Fitz ist ganz wunderbar vielschichtig und geht weit über Liebe (im Sinne erotischer Anziehung)- ganz toll! Als Leserin wurde ich nie so recht schlau aus ihm und dennoch war es immer eine große Freude, ihm zu folgen. Egal wie schlecht die Zeiten auch sein mochten.
Und dann gibt es noch eine andere Figur, die ich unglaublich spannend fand, über die wir aber kaum etwas erfahren: Die Königin Elliania, der zwar ein ganzes Buch gewidmet ist, die ich aber kaum kennenlernen durfte.
Sie hat später noch einige starke Auftritte, bei denen es dann leider auch bleibt. Ich fand es unglaublich toll, wie alle auf Diplomatie gesonnen haben und wie man jene Ereignisse den Untertanen verkaufen könnte, während die Elliania sich sofort auf die Seite der Familie stellte und sogar den Weg der Gewalt einschlagen wollte. Eine ganz starke Frau, aus der zu wenig gemacht wurde!
Ich fühlte und fühle mich jedenfalls unglaublich wohl in dieser Welt, die dritte Trilogie zu lesen war, wie nach Hause kommen.
Auch wenn der erste Band im Prinzip nur eine 1000 Seiten Einleitung ist und Robin Hobb mit vielen Klischees operiert, um Charakte zu zeichnen (Ungelitten/Wohlgelitten ) und man die ganze Zeit über weiß, dass die sowieso fast alle safe sind.
Der Autorin gelingt es irgendwie mich zu bezaubern, ohne das ich aber sagen könnte, warum.
Meine Frau hat es am besten auf den Punkt gebracht, nachdem sie die dritte Trilogie gelesen hatte. Sie meinte: "Weder der Plot noch die Charaktere stören einen groß beim Lesen" und dem kann ich mich nur anschließen.
Es ist alles irgendwie sehr nett und plätschernd und immer wieder gibt es ganz tolle Ideen - die Seelenschiffe spielen ja schon eine Rolle - die als Eckpfeiler dienen und mich motivieren, weiter zu reisen. Es ist alles sehr gut geschrieben, aber ohne wirklich gut zu sein.
Jetzt lese ich noch die letzten 500 Seiten und werde dann eine Pause machen, bevor ich die Seelenschiffe angehe. Die interessieren mich nämlich wirklich sehr.