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Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Verfasst: Fr 8. Apr 2022, 10:45
von KLS
Ein Interessanter Aspekt beim Onleihesystem finde ich ist dieser Rückfall auf das analoge System mit digitalen Exemplaren. Ich bin aus allen Wolken gefallen als ich dass das erste mal gehört habe. Da existiert die Möglichkeit ein Produkt unglaublich kostengünstig quasi unbegrenzt zu vervielfältigen und den Verlegern fällt keine Lösung ein außer diese absurde Verknappung. Da kann ich ja gleich Ebook-NFTs verkaufen.
Ich sehe schon ein, dass irgendwie Geld rein kommen muss aber in angrenzenden Branchen geht es doch auch. Ich hab noch nie ein Lehrbuch mit DRM gesehen und mittlerweile mehrere dutzend pdfs über unsere Unibib bezogen. Ich musste zwar irgendwo unterschreiben die PDFs nicht weiter zu verteilen, aber das wars.
Unglaublich wie das Konzept Eigentum uns einen der besten Aspekte der Digitalisierung kaputt machen kann.

Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Verfasst: Fr 8. Apr 2022, 13:19
von Dennis
Wenn geschrieben oder gesagt wird, Titel seien in der Onleihe meist nicht verfügbar oder ständig verliehen, von welchen ist denn dann die Rede? Neuerscheinungen? Ich habe in meiner Onleihe-Merkliste 91 Titel (Mix aus Neuem und Alten), von denen 59 ausgeliehen werden können. Die übrigen 32 sind vergriffen. Aber dennoch steht mir eine große Auswahl zur Verfügung. Will ich unbedingt ein Buch lesen, das derzeit vergriffen ist, dann merke ich es mir vor. Wird es frei, erhalte ich die Gelegenheit für eine Leihe. Die Zeit bis dahin kann ich mit einem der 59 Titel überbrücken. Die Auswahl der Hamburger Bücherhallen ist aber enorm. Mag sein, dass kleinere Büchereien ihre Bestände überschaubar halten.

Re: Folge 92: Thema "Onleihe"

Verfasst: Do 22. Sep 2022, 13:25
von Tom
Gute Folge. Finde es sehr gut, dass ihr solche Themen auch besprecht.
Was mir bei der Diskussion etwas gefehlt hat ist, dass einen die meisten Bücher optisch garnicht mehr ansprechen. Ja, ja, es geht um den Inhalt, aber wenn ich schon 26€-28€ für ein Hardcover ausgeben soll, dann darf das ruhig etwas hermachen. Wenn ich im Buchladen in das Regal mit den englischen Büchern schaue, gibt es da so schöne Ausgaben und selbst die Paperbacks haben tolle Cover, die weitaus mehr hermachen, als die von deutschen Verlagen. Es gibt auch kaum noch farbige Karten (bei Fantasybüchern), die man vielleicht auch noch ausklappen kann, Stofflesezeichen (kenne den Begriff dieser Stoffbändchen nicht), oder schöne Kapitelaufmacher (und wenn das dann nur schönere Schriftarten sind), um mal ein paar Dinge zu nennen.
Wenn ich nur an das Buch DAS SCHIFF DES THESEUS denke, mit all seinen Einlagen, der Aufmachung, etc., ein Buch, dass man gerne in der Hand hat, mir die Aufgabe stellt zu überlegen, wie ich es lese, ein Buch, dass man entdecken kann und das ein Geheimnis enthält - da habe ich gerne damals 45€ ausgegeben.
Heute, bei vielen Büchern, von denen ich ich weiß, die lese ich einmal (vielleicht auch noch recht schnell) durch, wie z.B. das großartige HEX (danke, für die Empfehlung!), dann reicht mir eben eine Ausleihe, oder die billigere Kindle-Version.
Und dann noch mein Lieblingsbeispiel: Wenn man als Verlag schon 25€ für DEN ORDEN DES PHÖNIX verlangt, das Buch dann absolut nichts hermacht und dann auch noch unfaßbar schlecht lektoriert ist, weil es vor Schreibfehlern nur so strotzt, dass es keinen Spaß macht es zu lesen, dann muss man sich als Verlag nicht wundern, wenn niemand mehr soviel Geld ausgeben wird/will!