Danke für den Hinweis mit Amanda Palmer. In meinem Kopf war primär der Gedanke, dass sie ihren Patreon eigentlich nicht mehr nötig hätte, weil sie derart etabliert ist, aber dabei unterschätze ich wohl völlig (bzw. war mir nicht bewusst), dass der Finanzbedarf für eine Tour natürlich wesentlich größer ist.
@Peter, ich habe mir Jemisins Patreon-Seite angeschaut ... die läuft offenbar ganz normal weiter, sie macht neue Postings, aber du meinst, dass sie nicht mehr im großen Stil neue Leute anwirbt? Ihr kursiv gesetzter Eingangssatz ist da etwas verwirrend.
Kaurik hat geschrieben: ↑Di 19. Feb 2019, 10:56Ist es Stand heute überhaupt möglich/finanziell ein gangbarer Weg, Bücher im Eigenverlag zu veröffentlichen?
Ich meine damit jetzt nicht "Print on Demand" oder Kindle, sondern - quasi klassisch - 20.000 Exemplare von einem Buch selbst drucken zu lassen und dann über eigene Distribution in die Buchläden und -ketten zu bekommen?
Möglich ist es, aber 20.000 Exemplare wäre größenwahnsinnig. Wenn man eine große Garage hat, warum nicht ...
Soweit ich das sehe, sind die Druckverfahren inzwischen nicht mehr so aufwändig wie früher. Die Regel, die ich gehört habe, ist, dass ein Verlag die erste Auflage so hoch druckt, wie er sicher ist, was auf alle Fälle verkauft wird. Denn weitere Auflagen sind inzwischen leicht zu organisieren.
Das trifft dann auch für Eigenverlag zu. Eine Auflage von 500 ist stemm- und lagerbar, nachdrucken ist leicht.
Aber die Krux ist, das Buch in den Handel zu bekommen.
Klar, bei amazon, Thalia usw. bekommt man den Titel gelistet und er ist lieferbar. Aber man hat als Eigenverleger faktisch keine Chance, sein Buch in die Auslage einer großen Kette zu bekommen. Oder nur 50 Exemplare - bundesweit, im Regal ganz unten links jeweils. Wer tatsächlich im großen Stil und klassisch im Eigenverlag was rausbringen will, muss schlicht eine große Masse an Geld in die Hand nehmen. Lektorat, Covergestaltung und Fertigung des Buches sind selbstverständlich - das hat man auch als kleiner Selfpublisher. Aber darüber hinaus:
- Dem Handel oder Zwischenhändler hohe Rabatte einräumen.
- Werbematerial fertigen und verteilen (eher Werbeagentur anheuern).
- Anzeigen in Branchenmagazinen schalten.
- Außendienst- und Vertriebsfirma anheuern, deren Vertreter die Buchhandlungen anfahren.
Und das alles ohne irgendeine Garantie, dass sich irgendwer tatsächlich für das Buch interessiert und in Konkurrenz zu vielen Großverlagen und deren etablierten Vertriebsstrukturen und Massen von mittleren und kleinen Verlagen, die auch um Regalfläche feilschen ...