Ich bin ja immer noch auf der Suche nach dem perfekten Zombie/Endzeit Roman, weswegen ich immer mal Phasen habe, wo ich in diesem Genre unterwegs bin.
Also habe ich jüngst Michael Schreckenbergs
"Der Finder" und danach den Anschluss Roman
"Nomaden" gelesen.
Nun überlege ich wie mir die Bücher gefallen haben. Der Ansatz ist nämlich durchaus interessant.
Erzählt wird die Geschichte zweier Gruppen, die nach einer Party plötzlich feststellen das alle anderen Menschen verschwunden sind und die Welt weitgehend leer ist.
Sie schließen sich zusammen, trennen sich aber kurz darauf wieder, da eine Gruppe beschließt sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen und auf einem Bauernhof zu leben.
Die Nomaden möchten dagegen die vorhandene Technologie nutzen und einfach umherziehen.
"Der Finder" beschreibt nun das Leben der "Bauern" und das Gestalten des Lebens nach alten Methoden, Landwirtschaft etc. Und bald stellt sich auch heraus das die Welt doch nicht so leer ist, wie zunächst angenommen. Zombie gibt es allerdings keine, so viel sei verraten und die Auflösung - die sich der Autor wirklich für die letzten Seiten aufspart - ist gar nicht mal so schlecht gewesen.
"Nomaden" nimmt uns folgerichtig auf die Reise der zweiten Gruppe mit, die mit Schwierigkeiten ganz anderer Art zu kämpfen hat, allerdings auch bald auf die bekannten Probleme trifft.
Hier fand ich aber die Einleitung zu lang, denn die ersten 130 Seiten bestehen überwiegend aus Landschaftsbeschreibungen, den Befindlichkeiten zweier Personen und allem was man schon aus dem ersten Roman kennt.
Immer wenn ich dachte, jetzt geht es los, folgten wieder gefühlt zwanzig Seiten NIchts... Am Ende hat Schreckenberg mich aber doch bei der Stange gehalten und ich habe mich mit einem Lächeln aus dem Roman verabschiedet. Auch hier fand ich die Auflösung ganz nett.
Viel logisches Agieren darf man aber in beiden Büchern nicht erwarten und teilweise fand ich die einige Sachen zu schnell, wie der beginnenden Verfall und andere zu langatmig. Den Weltenschmerz der Protagonisten z.B.
Desweiteren habe ich Kazuaki Takanos
"Extinction" gelesen.
Ein Thriller über die Evolution und die Weiterentwicklung des Menschen.
In Afrika wird eine neue Lebensform entdeckt und ein Team von Söldnern wird ausgesandt, die überlegene Intelligenz zu liquidieren. Diese wähnen sich allerdings auf einer Rettungsmission, an der ihnen unterwegs aber immer mehr Zweifel kommen. Und als sich dann noch herausstellt das es sich um ein Kind handelt, ändert sich alles.
Gefallen hat mir das dieses Buch sehr viele Themen anschneidet, die auch sehr gut recherchiert sind. Teilweise war es mir aber auch schon ein bisschen zu viel, denn ich habe z.B. kein gesteigertes Interesse an chemischen Prozessen, bei der Medikamentenherstellung, die der Autor schon mal auf zwei Seiten beschreibt.
Auch das Ende hat mir nicht besonders gefallen, denn ich fand es sehr abrupt und saß mit einem "Das war alles?" Gefühl da und so etwas mag ich nicht.
Negativ aufgefallen ist mir auch die etwas überzogene Kritik an den USA, die ich schon fast als Antiamerikanismus empfunden habe.
Das war schon sehr klischeehaft.
Zuletzt:
Vor einigen Jahren bekam ich mal die ersten drei Bände einer Buchreihe namens
"The End" von Michael Hopf.
Übelste Trash Literatur, Gewalt,- und Kriegsverherrlichung par exellence. Die Charaktere als unsympathische Abziehbilder zu bezeichnen, ist wohl noch geschmeichelt. Und dennoch...und dennoch...
Irgendwie hatte ich großen Spaß daran und weil ich jetzt bei Thalia den fünften und sechsten Band umsonst laden konnte, habe ich mir vier und sieben auch noch geholt und will jetzt nochmal anfangen.
Ich bin sehr gespannt ob es wieder so ein guilty pleasure wird.
Sollte jemand noch gute Tipps für dystopische Romane haben, immer her damit!